Sammlung
Deckelschüssel
- Künstler/in
- Emanuel Drentwett
- Entstehung
- Augsburg
- Datierung
- zwischen 1745 und 1747
- Material
- Silber, getrieben, gegossen, ziseliert, punziert, vergoldet
- Maße
- Gesamt: H. 13,9 cm, B. 23,7 cm, T. 15,5 cm, G. 869,0 g; Schale: H. 8,1 cm, B. 23,7 cm, T. 14,8 cm, G. 541,0 g; Deckel: H. 6,3 cm, Dm. 15,5 cm, G. 328,0 g
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- 65/161
- Bezug
- –
- Zugang
- Überweisung 1965, Freistaat Bayern. Gemäß der Vereinbarung vom 06.12.1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern. Von der Treuhandverwaltung für Kulturgut übernommen vom Central Collecting Point München aus der Vermögenseinziehung Hermann Göring.
BV000960154
Zum Meisterzeichen: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke. Band III: Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1980, Kat.-Nr. 2056
BV046344469
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2016/2017, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2017, S. 94
Befund
Am Deckel auf der Fahne Beschauzeichen "Pyr" für Augsburg mit Jahresbuchstabe "G" im ovalem Schild für 1745-1747; rechts daneben Meistermarke "ED" im Queroval für Emanuel Drentwett. Auf dem Boden der Schüssel: Über dem Tremolierstrich von links nach rechts: Beschauzeichen "Pyr" für Augsburg mit Jahresbuchstabe "G" im ovalem Schild; rechts daneben Meistermarke "ED" im Queroval. Auf der Unterseite des Bodens aufgeklebter weißer Zettel, darauf maschinenschriftlich "65/161" (Inventarnummer des Bayerischen Nationalmuseums).
Forschung
In den Datenbanken zum Central Collecting Point und der Treuhandverwaltung für Kulturgut keine Angaben zur Vorprovenienz. Die Bestimmung des Goldschmieds zeigte, dass dieser zahlreiche identische Deckelschüsseln angefertigt hat. In der Berliner Silberkammer befand sich ehemals eine Schüssel Emanuel Drentwetts von derselben Größe, ebenfalls mit dem Augsburger Beschauzeichen für 1745-1747. Heute befindet sich dieses Objekt nicht mehr in Berlin, denn was sich zu Ende der Monarchie noch in der Berliner Silberkammer befand, nahm Kaiser Wilhelm II. mit in sein niederländisches Exil nach Doorn. Ob sich die Berliner Schüssel noch im Haus Doorn befindet, konnte bislang nicht geklärt werden. Besuche Görings im Haus Doorn hätten zu einem bislang nicht dokumentierten Geschenk führen können. Ein nur bruchstückhaft erhaltenes Dokument aus dem Besitz Görings führt eine "Kl. Silber-vergoldete Schüssel" auf, die Göring am 20.04.1944 aus dem Besitz von Dieksen, Niederlande, erworben zu haben scheint (https://www.fold3.com/image/232053723), doch ist die Identifikation bislang nicht möglich. Zu unbekanntem Zeitpunkt aus unbekanntem Eigentum/Besitz in die 'Sammlung Göring'. Aufgrund der Provenienzlücke(n) kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht ausgeschlossen werden./I.v.z.M., 2017
Sammlung
Sammlung Hermann Göring (Metall)