Sammlung

Dreieckiges Tischchen

Künstler/in
Entstehung
Frankreich (?)
Datierung
3. Viertel 18. Jh.
Material
Rosenholz (?), Mahagoni (?); Beschläge: Bronze
Maße
H. 61,0 cm, B. (Tür-Seite) 42,0 cm, T. 45,5 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
66/201
Bezug
Zugang
Überweisung 1966, Am 06.07.1966 über den Central Collecting Point München aus dem Besitz/der Vermögenseinziehung von Hermann Göring (1893-1946) gemäß der Vereinbarung vom 06.12.1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern aus ehemaligem Reichsbesitz (Treuhandverwaltung von Kulturgut) als 'Überweisung aus Staatsbesitz' aus dem Besitz des Freistaats Bayern von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen übernommen: Nr. 105 der Übertragungsurkunde Nr. 66 (Möbel aus dem Nachlaß von Hermann Göring) vom 29.01.1957/23.02.1957.

Dreieckiges Tischchen (Fragment eines Rasiertisches) 3 wenig geschweifte Füße tragen einen dreieckigen Kasten mit runden Ecken und einer Tür. Furniert mit Rosenholzstreifen in Fischgrätenmuster. Beschläge.

BV046344469
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2016/2017, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2017, S. 80, Abb. S. 80

BV046344498
Zum Objekt: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 86-87, Abb. S. 87, S. 117

Befund

Auf der Oberseite des Tisches: handschriftlich mit blauer Farbe "15772" (Münchner Nummer, Central Collecting Point), durchgestrichen. Auf der Unterseite des Korpus: handschriftlich mit blauer Farbe "15772" (Münchner Nummer, Central Collecting Point). Anhängend: rosa Pappschild, darauf handschriftlich mit blauer Farbe "15772" (Münchner Nummer, Central Collecting Point); Pappschild, darauf handschriftlich mit schwarzer Farbe "66/201" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums). Auf der Innenseite des Türchens: handschriftlich mit schwarzer Farbe"66/201" (Inv.-Nr. des Bayerischen Nationalmuseums)./A.G., 2018

Forschung

laut Restitutionskartei (Ausgangskarteikarte der Münchner Nummer 15772; Bundesarchiv, B323/670): "Triangular small table *plate missing. wood; bronze. furniture. French?; 18. c[entury]. W 44 x H 45,5. Bayern (Aufteilung Göring)"; "History and Ownership: 10. Juni 1949 Ministerpräsident. wird beansprucht von Frau Emmy Göring. Geschenk ihres Mannes, gekauft 1941/42 v[on] Contini, Florenz [Auskunft von Walther Andreas Hofer; MFA & A 239/158]. Transfer to Ministerpresident decided by MFA & A Off. E. Breitenbach June 49. 26.5.1966 an die Bayer[ischen] Staatsgemäldesamml[un]g[e]n." Laut Restitutionskartei (Eingangskarteikarte der Münchner Nummer 15772; Bundesarchiv, B323/670): "1941/42 von Graf Contini, Florenz, an H. Göring. / (Auskunft Hofer; MFA&A 239/158)". In der 'Lost Art'-Datenbank (www.lostart.de) ist unter der 'Lost Art'-ID 422689 eine Suchmeldung nach einem dreifüßigen Frisiertisch von einem unbekannten Künstler aus der Pariser Sammlung von Edouard Léon Jonas (1883-1961) eingestellt: "Dreifüßiger Frisiertisch. [...] intarsiert. Epoche Louis XV; Kleeblattförmig. Sammlung Edouard Jonas, 1940 Beschlagnahme/Entziehung im Auftrag von Göring durch Staatsminister Engerer[sic] in Bordeaux im September 1940". Nach Auskunft des Bundesamtes für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) zum rückerstattungsrechtlichen Verfahren betreffend den NS-Verfolgten Edouard Léon Jonas (Rückerstattungsverfahren AZ: 55/54 WGA 1172/57) befand sich in der Pariser Wohnung von Edouard Jonas (Paris XVI, 2 Boulevard Suchet) u.a. "1 Coiffeuse sur trois pieds (trèfle Louis XV, marquetée)". Am 01. und 10.06.1940 sind in zwei Wagons Möbel und Bilder von Edouard Jonas an die Firma 'Medeville' in Bordeaux (23 Cours de Verdun) übersandt worden. Diese beiden Sendungen wurden bei 'Medevillle' am 01.08.1940 im Auftrag der für Hermann Göring (1893-1946) tätigen Kunstagenten Erich Gritzbach (1896-1968) und Josef Angerer (1899-1961) von einem Inspektor Lienard überprüft. Am 21.09.1940 wurde u.a. der Frisiertisch aus der Sammlung Jonas nach Paris in das Palais von Maurice de Rothschild (41 rue du Faubourg St-Honoré) transportiert und am 24.09.1940 im Auftrag Görings von Prof. Jacques Anthony Louis Beltrand (1874-1977) - 1940 von Göring offiziell zum Sachverständigen der französichen Regierung berufen - geschätzt. Nach der im Rückerstattungsverfahren von Angerer gemachten Aussage sind die Objekte aus der Sammlung Jonas entweder nach Berlin, nach 'Carinhal'l oder auf die Burg Veldenstein verbracht worden. In dem am 13.03.1963 geschlossenen Rückerstattungsvergleich wurde "für sämtliche dem Geschädigten in Frankreich entzogenen Gegenstände" ein Schadenersatz i.H.v. DM 500.000.- festgelegt. Die Identität von BNM Inv.-Nr. 66/201 mit dem Frisiertisch aus der Sammlung Jonas ist bisher aufgrund eines eindeutigen Provenienznachweises nicht gesichert. Eingang/Receipt (Central Collecting Point München): 21.11.1945; Ausgang/Issue (Central Collecting Point München): 10.06.1949 (Ministerpräsident) - am 26.05.1966 als 'Überweisung aus Staatsbesitz' an die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen; von dort am 06.07.1966 vom Bayerischen Nationalmuseum übernommen: Nr. 105 der Übertragungsurkunde Nr. 66 (Möbel aus dem Nachlaß von Hermann Göring) vom 29.01.1957/23.02.1957. Vorprovenienz unbekannt./A.G., 2018

Sammlung

Sammlung Hermann Göring

Münchner Nummer

15772

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