Sammlung

Bauchiger Henkeltopf mit Ausguß

Künstler/in
Entstehung
Bruneck / St. Lorenzen, Pustertal, Südtirol
Datierung
vor 1880 (?)
Material
Ton, gedreht, Anguss (innen), gerillt, Rippendekor (fein), unglasiert (Boden), glasiert (Wandung, beidseitig), glasiert (Henkel, beidseitig), glasiert (Hals, beidseitig), glasiert (Rand), glasiert (Boden, innen)
Maße
H. 22 cm, Dm. 18 (82% von H), Hohlmaß 4100, G. 1296 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (Saal 130)
Inventarnummer
71/258
Bezug
Zugang
Ankauf 1971

Standboden; Wandung über hoher, einfach profilierter und nach außen abgeschrägter Fußzone ansteigend; breiter dickbauchiger Gefäßteil mit kaum ausgeprägter steil hängender Schulter; zwischen Schulter und Halszone kleiner umlaufender gerundetr Absatz; niedrige, nahezu zylindrische und nach oben sich verjüngende Halszone; hoher, aufgestellter, oben und außen gerundeter Rand (glatter Rand). Durch zweiseitiges kräftiges Eindrücken und Herausziehen von Schulter, Halszone und Rand entstandener tiefer Ausguß (gezogene und gedrückte Schanuze). Kräftiger wulstförmiger Henkel gegenüber Ausguß auf Schulter angesetzt, leicht nach links verschoben und unten auf Bauch mit kräftiger Druckmulde angarniert. Direkt oberhalb Fußzone zwei schmale umlaufende Rillen. Auf gesamter Wandung umlaufende feine schräge Rippung. Am teilweise nachträglich geglätteten Boden parallele Rillen. Auf Bauch, rechts vom Henkel, zwei Abrisse. Außen und innen in gesamter Wandung zahlreiche winzige aufgebrochene Ausblühungen.
Außen in sich gefärbte Glasur mit schwarzbrauner Farbwirkung (RAL 8022). Innen hellelfenbeinerner Anguß (RAL 1015) und durchsichtige Glasur mit elfenbeinerner Farbwirkung (RAL 1014). Boden ist unglasiert.
Scherbenfarbe an der Oberfläche lachsrot (RAL 3022). Brandhärte mittel (Irdenware), Brandführung oxidierend. Das Stück ist eine große Ausführung des Typus "kaffeehafele". Die Umrißkurve hat, um die angestrebte Gefäßgröße zu erreichen, im unteren Teil eine Streckung erfahren. Die Kurve in Höhe der größten Bauchung wurde nicht im gleichen Maß vergrößert, so daß sich das Maximum der Kurve in der Ausdehnung im Verhältnis verringert, d.h.
mehr einem Knick angenähert ist. Der Boden ist geschwärzt.
Herstellungsspuren am Boden: parallele Rillen; das Stück wurde mit einem gezwirnten Draht von der stehenden Scheibe abgeschnitten.
Boden ist teilweise nachträglich geglättet.
Herstellungsspuren auf Bauch, rechts vom Henkel: zwei Abrisse; außen und innen in gesamter Wandung: zahlreiche winzige aufgebrochene Ausblühungen.
H-gr-Durchm.: 11 (50% von H)
max. Durchm.: 19,5
D. d. Bodens: 12
red. Durchm.: 70%
rel-Sch-Gew.: 32%
Scherb-Farbe: Oberfläche (RAL 3022) lachsrot Brandhärte: mittel
Brandführung: oxidierend
Farbwirkung: (RAL 1014) elfenbein
(RAL 8022) schwarzbraun
Anguß (RAL 1015) hellelfenbein Glasurart: in sich gefärbt (außen)
durchsichtig (innen)

BV003231853
Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), München Berlin 1976, Abb. 378 S. 373/75

BV003634525
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1), 2. Auflage, München 1980, S. 373-375 469 378

BV044932647
Zum Objekt: Mus.-Kat. Ingolf Bauer, Thomas Schindler, Hafnergeschirr aus Altbayern. Neu bearbeitet und erweitert von Ingolf Bauer (+), zusammengestellt und ergänzt von Thomas Schindler (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; Bd. 15,1)3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Auflage, Berlin u. München 2018, Kat.-Nr. 491

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