Sammlung

Entwurfszeichnung für den Hochaltar in Bad Mergentheim, Münster St. Johann Baptist

Künstler/in
Anselm Sickinger
Entstehung
München
Datierung
zwischen 1822 und 1873
Material
Recto: Velinpapier, Graphitstift, Kohlenstofftusche, Federzeichnung (laviert)
Maße
H. 53,3 cm, B. 31 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
20/673
Bezug
Inv.-Nr. 20/359 - 20/1737 (Entwürfe und Skizzen zu Denk- und Grabmälern und zur Innenausstattung von Kirchen); 20/673, 20/676, 20/675, 20/1134 (Hochaltar), 20/438, 20/694 (Seitenaltäre), 20/1116, 20/1124
Zugang
Vermächtnis 1920, Adalbert Sickinger, München

Das Blatt gibt den Altar aufrissartig wieder, ohne dabei aber flächig zu erscheinen. Der Architekturriss entspricht dem ausgeführten Retabel. Im Zentrum des flügellosen Altars steht, nur ganz flüchtig skizziert, die Figurengruppe einer Taufe Christi, sonst gibt es keine Angaben zum Figurenprogramm. Zunächst ist einmal die ungewöhnlich steile Proportionierung, aber auch die große Breite des Aufbaus festzuhalten. Dementsprechend ist hierzu ein rückwärtiger Unterbau über die gesamte Retabelbreite nötig, vor den der recht niedrige Altartisch gestellt ist. Die Predella schließlich ist sehr hoch, ihre Außenseiten werden von kräftigen, polygonal hervortretenden und von Maßwerk durchbrochenen Pfeilerpostamenten ? als Basis für die Stützen in der darüber liegenden Zone - artikuliert. Im Zentrum steht ein großer Sakramentstabernakel, daran anschließende Felder, die mit Blendmaßwerk gefüllt sind, ergeben sich aus der Integration weiterer Gliederungselemente der Schreinzone. Diese besteht aus einem relativ schmalen, hochrechteckigen Schreinkasten in der Mitte, der durch breite, in hohe Figurentabernakel mündende Pfeiler und Strebewerk von schmalen, seitlichen Gehäusen abgesetzt ist. Ein dreiteiliger Wimpergbaldachin, der dem geraden Schreinabschluss vorgeblendet ist, ruht auf in den Schrein eingestellten Säulchen, so dass die szenische Darstellung im Schreingehäuse besonders herausgestellt ist. Alle Figurentabernakel sind mit Stützen an der Rückwand, die auf Gewölbe schließen lassen, und Baldachinen ausgestattet. Im Gesprenge schließlich erhebt sich direkt über dem Schreinkasten noch einmal ein kleineres Schreingehäuse. Zahlreiche Stützen an seiner Rückwand tragen ein mehrteiliges Gewölbe und einen reichen Baldachin, das Ganze ist wiederum von einem Turm bekrönt, der von Strebewerk eingefasst wird. Weitere Turmhelme über sämtlichen Figurentabernakeln, die stufenweise nach oben und zur Mitte hin gruppiert sind, vervollständigen den Aufbau./Hegele, Anselm Sickinger, 2013/Johnson, Marcia, 2013.06.21

BV041116818
Zum Objekt: Dissertation, Ludwig-Maximilians-Universität München, 2013, Kat. Anselm Sickinger (1807-1873). Ein Beitrag zur Münchner Gotik im 19. Jahrhundert, Ludwig-Maximilians-Universität München (Hrsg.), München 2013, S. 152-161, Kat.-Nr. A.2

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