Sammlung

Glasgemälde: Vorführung einer weiblichen Heiligen vor einem Richter

Künstler/in
Entwurf: Pieter Coecke van Aelst
Entstehung
Südniederländisch
Datierung
1535
Material
Hüttenglas (silbergelb), Schwarzlotmalerei
Maße
H. 227,0 cm, B. 109,0 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
73/199
Bezug
Zugang
Überweisung 1973, Freistaat Bayern. Gemäß der Vereinbarung vom 06.12.1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern. 1973 dem Bayerischen Nationalmuseum (BNM) überwiesen. Von der Treuhandverwaltung von Kulturgut (TVK, tätig von 1952 bis 1962), übernommen vom Central Collecting Point (CCP) München aus dem Besitz/der Vermögenseinziehung von Hermann Göring (1893-1946).

Eine zweittorige, reich ornamentierte Triumphbogenarchitektur, die den Blick in einen von Häserfassaden und Erkern gebildeten Innenhof freigibt, bildet den Rahmnen für die vielfigurige Gruppe: zwischen der sitzenden, mit blauem Mantel und rotem Umhang bekleideten Profilfigur des Hohenpriesters an der rechten Seite, der stehenden Figur der Madonna im blauen Mantel und der nur fragmentiert erhaltenen Figur des Josef in rotem Gewand und hellem Umhang wird in der Mitte das Haupt des lehrenden Christusknaben sichtbar. Hinter der Hauptgruppe die Gestalten zuhörender oder diskutierender Schriftgelehrter. An den beiden flankierenden Säulen der Rahmenarchitektur in halber Höhe hängende Inschriftafel mit der Jahreszahl 1535./8-Inv.buch, 2.3, 1973/Johnson, Marcia, 2012.03.14

BV046344498
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2018, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2019, S. 138-139, Abb. S. 138

Befund

Im CCP München keine Befunde dokumentiert. Rückseite: auf eingesetzer Glasscheibe handschriftlich mit schwarzer Farbe "6385" (Münchner Nummer, CCP). Auf dem Rahmen (Rückseite): handschriftlich mit weißer und blauer Farbe "73/199" (BNM Inv.-Nr.). Anhängend: weißer Zettel und weißer Pappkarton, darauf handschriftlich mit blauer Farbe "6385" (Münchner Nummer, CCP)./A.G., 2018

Forschung

laut Kontrollnummernkartei (Karteikarte der Münchner Nummer 6385; Bundesarchiv, B323/615): "Besitzer/Possessor: H. Goering?". Laut Restitutionskartei (Eingangskarteikarte der Münchner Nummer 6385; Bundesarchiv, B323/658): "Herkunft: Von Kunsthandlung Bornheim oder Kunsthandlung Knapp, Berlin - aus deutschem Besitz - an H. Göring./(Auskunft Hofer vom 14.4.1948)". Laut Restitutionskartei (Ausgangskarteikarte der Münchner Nummer 6385; Bundesarchiv, B323/658): "Depot possessor: Göring"; "Presumed Owner: Goering Coll[ection]; "History and Ownership: [Hofer: Göring, aus deutschem Besitz]/from Bornheim, or Ferd[inand] Knapp, Berlin", mit Zusatz: "14.IV.48". Laut Alte Ministerpräsidentenkartei (Karteikarte der Münchner Nummer 6385; Bundesarchiv B323/766): "Depot possessor: Göring"; "History and Ownership: Hofer: Goering from German property 14.IV.1948./from Bornheim or Ferd[inand] Knapp, Berlin". Eingang/Receipt (Central Collecting Point München): 02.08.1945; Ausgang/Issue (Central Collecting Point München): 20.04.1949 (Ministerpräsident). Am 29.01.1957/23.02.1957 von der Treuhandverwaltung von Kulturgut über die Finanzmittelstelle München des Landes Bayern gemäß Übertragungsurkunde Nr. 61 (Glasgemälde aus dem Nachlaß von Hermann Göring) aus dem Besitz/der Vermögenseinziehung von Hermann Göring (1893-1946) in das Eigentum des Freistaats Bayern übergegangen: Nr. 10 der Übertragungsurkunde Nr. 61 (Glasgemälde aus dem Nachlaß von Hermann Göring). Am 01.02.1961 als 'Überweisung aus Staatsbesitz' an die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen; von dort am 19.10.1973 vom Bayerischen Nationalmuseum übernommen. Nach Aussage von Walter Andreas Hofer (1893-?1971) entweder in München bei Walter Bornheim (1888-1971) oder in Berlin bei Ferdinand Knapp erworben. Walter Bornheim ist in der "ALIU List of Red Flag Names" verzeichnet [https://www.lootedart.com/aliu-long]: "Bornheim, Walter, Munich, 18 Grosestrasse[sic = Grosostraße], Graefelfing. Art dealer. Proprietor of the Galerio[sic = Galerie] fur[sic = für] Alte Kunst, Munich. One of Goering's most important buyers in France". [Zu Ferdinand Knapp vgl. I. von zur Mühlen, Die Kunstsammlung Hermann Görings. Ein Provenienzbericht der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München 2004, S. 244 Anm. 141]. Aus der 'Sammlung Göring': aus Carinhall (?). Vorprovenienz: Niederlande/Jacques Goudstikker (?); vgl. "Records Concerning the Central Collecting Points ('Ardelia Hall Collection'): Munich Central Collecting Point" [https://www.fold3.com/image/270006185]: "7. Goudstikker: 6 Glasfenster". Zu unbekanntem Zeitpunkt aus unbekanntem Eigentum/Besitz in die 'Sammlung Göring'. Aufgrund der Provenienzlücke(n) kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht ausgeschlossen werden./A.G., 2018

Sammlung

Sammlung Hermann Göring

Münchner Nummer

6385

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