Sammlung

Griffstück eines Krummstabes

Künstler/in
Entstehung
Datierung
1. Drittel 20. Jh.
Material
Kupfer, vergoldet; Email, Schmelzarbeit; Türkise
Maße
H. 12,6 cm, Dm. 7,3 cm, G. 203,0 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
76/17
Bezug
Zugang
Überweisung 1975, Freistaat Bayern. Gemäß der Vereinbarung vom 06.12.1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Bayern. Von der Treuhandverwaltung für Kulturgut übernommen vom Central Collecting Point München aus der Vermögenseinziehung Hermann Göring.

Griffstück eines Krummstabes. Halbkugeliges Fragment des Knaufs mit nach unten anschließendem zylinderförmigem Abschnitt des Stabes, verziert mit vergoldeten Blattranken vor blauem Grund und eingesetzten Türkisen

BV046344469
Zur Provenienz: Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern, Tätigkeitsbericht 2016/2017, Alfred Grimm (Hrsg.), München 2017, S. 94

Befund

Am Schaft fehlen an den "Reserven" ehemals aufgebrachte Fabelwesen. An diesen Stellen jeweils eingraviert: "I", "II", "III" und "X". Am Gegenstand befestigt ein Karton, auf diesem handschriftlich mit Bleistift "ERR/France (Hofer)"; nachträglich durch Bleistift wieder durchgestrichen. Auf der Rückseite des Kartons handschriftlich mit brauner Farbe "39B" (Nummer des Unterstein-Gold- und Silber-Inventars). In der Innenseite handschriftlich mit weißer Farbe "76/17" (Inventarnummer des Bayerischen Nationalmuseums). Auf einem beigefügten Zettel mit Bleistift: "76/17 Fuß eines nicht bekannten Gegenstands (39b)"; darunter mit schwarzer Farbe: "Teil des Schaftes m. 1/2 Nodus/[auf der anderen Blattseite] Bischofskrümme 'Limoges 13. Jh.' Baer 3.8.78 ".

Forschung

Walter Andreas Hofer stufte dieses Stück zunächst als Beschlagnahme des Einsatzstabes Reichsleiter Rosenberg (EER) ein; später gab er nur noch an, es sei ihm unbekannt ("unknown"). Durch neuere Forschungen lässt sich dieser Griff einer Bischofskrümme in einem wohl um 1940 angelegten Standortinventar der Burg Veldenstein im "Vitrinenraum" nachweisen. Unter Nummer 18 sind hier "2 Bischofskrummstäbe, Limoges 14. Jh." aufgeführt. Bei den zwei Krümmen dürfte es sich um BNM Inv.-Nr. 65/105 und das Teilstück BNM Inv.-Nr. 76/17 handeln. Die Datierung des Inventars ist unsicher (vgl. https://fold3.com/image/270005961). Zu unbekanntem Zeitpunkt aus unbekanntem Eigentum/Besitz in die 'Sammlung Göring'. Aufgrund der Provenienzlücke(n) kann ein NS-verfolgungsbedingter Entzug nicht ausgeschlossen werden./I.v.z.M., 2017

Sammlung

Sammlung Hermann Göring (Metall)

Münchner Nummer

6502/10

Weitere Werke