Sammlung
Beutel
- Künstler/in
- –
- Entstehung
- –
- Datierung
- um 1600/1620
- Material
- Seide, Stickerei, Leinwandbindung, Metall, Stickerei, Leinen, Leinwandbindung, Posamentenarbeit
- Maße
- H. 14,5 cm, B. (max.) 13,5 cm, L. (max.) 11,4 cm, L. (Tragegriff) 44,3 cm, L. (Quaste) 3,4 cm
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- 88/103
- Bezug
- –
- Zugang
- –
Auf Vorder- und Rückseite des rechteckigen Beutels ist jeweils eine szenische Darstellung in feiner, bunter Petit-point-Stickerei mit applizierten Metallkordeln, Kantillen und Pailletten ausgeführt. Die beiden, in hügeligen Landschaften mit rahmenden Blütenbäu- men angesiedelten Szenen entstammen dem Alten Testament: Auf der einen Seite spricht der thronende Salomon sein Urteil über die beiden Frauen, die sich um den in der Mitte liegenden Säugling streiten. Auf der anderen Seite kämpft Jakob mit dem Engel, darüber brechen Sonnenstrahlen aus volutenartigen Wolken hervor. Der Beutel ist mit rosa Seidentaft gefüttert. Am unteren Ende waren ursprünglich drei zierliche Posamentengehänge angebracht, von denen eines fehlt. Am oberen Rand ist innen zu beiden Seiten je eine Posamenten-Doppelschlaufe zum Öffnen des Beutels angenäht. An einem Flechtbändchen aus rosa Seidenund Silberfäden konnte die Börse gehalten oder an der Kleidung befestigt werden. Die Manchester Art Galleries besitzen eine »sweet bag«, datiert um 1620 bis 1650, die - nur seitenverkehrt - dieselbe Szene des Salomonurteils zeigt wie das Münchner Exemplar (Inv.-Nr. 1960.246; Carey 2009, S. 43, Abb. 26). Auch der Aufbau des Beutels samt seinen Verzierungen ist sehr ähnlich.
BV040953644
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 11. April 2013 - 25. August 2013: Taschen. Eine europäische Kulturgeschichte 1500-1930, Bd. 1-2, Renate Eikelmann (Hrsg.), München 2013, S. 74, Kat.-Nr. 19
Systematik
Behältnis [Behälter] - Beutel