Sammlung

Reich bestickter Sonnenschirm mit Elfenbeingriff

Künstler/in
Entstehung
China
Datierung
4. Viertel 19. Jh.
Material
Seide, Taft, Nadelmalerei; Seide, Rips; Seide (Stickgarn), Holz, Elfenbein, beschnitzt; Metall, Perlmutt (Knopf)
Maße
Dm. 90 (aufgespannt), L. 94 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
92/188
Bezug
Zugang
Ankauf 1989

Sonnenschirm. Bespannung aus crèmefarbenem Seidentaft, reich bestickt, am Ansatz der Schirmspitze breite Seidenrüschen. Acht Metallstreben, deren Enden kurze, profilierte Elfenbeinaufsätze zieren. Stickerei in farbig reich schattierter "Nadelmalerei"; in den Farbtönen grün, gelb, blau, rot und braun, wobei jedes Kompartiment drei Motive in identischer Anordnung zeigt: nächst der Saumkante Blumenbouquet aus einer großen Rosenblüte (rot) an der Spitze, zwei gleichfalls dominanten Lotoskelchen (blau) seitlich und dazwischen geordneten kleineren Rosen- und Sternblüten, Knospen und Blattrispen. Darüber schließt ein zarter, querovaler Blütenkranz an; im obersten Zwickel ein braun-schwarzer Vogel mit geducktem Kopf und fächerartig erhobenem Schwanz und Flügeln (die Art der Darstellung läßt an eine Entstehung in China oder doch zumindest an eine chinesische Vorlage denken). Spannmechanismus aus Metallhülse und Speichen, die durch das Innenfutter aus weißem Seidentaft verdeckt werden. Haltestab aus Holz, Spitze und Griffteil aus Elfenbein. Der zum Schirm hin leicht verjüngte Griff reich durch Schnitzereidekor geziert: zwei tief hinterschnittene Relieffelder füllen fliegende Vögel und mehrfach gewundene Drachenschlangen über Blütengrund; durch strenge Blatt- und Blütenmotive angereicherte Profilierungen unterteilen den Stab. Unter dem Knauf zwei Zierschleifen aus Seidenrips.
Der geschlossene Schirm wird mittels eines Metallringes (abgerissen) am Seidenbändchen und mittels eines Perlmuttknopfes zusammengehalten.
(Systematik: Kleidung - Accessoire - Schirm)

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