Sammlung

Dreiarmige Girandolen (Paar)

Künstler/in
Johann Ludwig II Biller
Entstehung
Augsburg
Datierung
um 1725 bis 1730
Material
Silber, getrieben, gegossen, ziseliert, graviert, punziert
Maße
Inv.-Nr. 93/55.1: H. 49,6 (Inv.-Nr. 93/55.1), B. 30,3 (Inv.-Nr. 93/55.1), Dm. 20 (Inv.-Nr. 93/55.1 Sockel); Inv.-Nr. 93/55.2: H. 50,1 (Inv.-Nr. 93/55.2), B. 29,5 (Inv.-Nr. 93/55.2), Dm. 20 (Inv.-Nr. 93/55.2 Sockel), G. 4526 g
Standort
Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis
Inventarnummer
93/55.1-2
Bezug
Zugang
Öffentlich-rechtlicher Übertragungsvertrag 1993, Fürst Thurn und Taxis Kunstsammlungen, Regensburg

Der dreifach fassonierte Fuß der als Gegenstücke konzipierten Girandolen weist eine ansteigende Kehle auf, die allein auf der vorderen Seite einen gemauerten Bogen mit Pflanzenbewuchs zeigt. Aus der Rocaille, die in die Bogenöffnung gebettet ist, scheint sich Wasser auf das Standprofil zu ergießen. Im oberen Abschnitt zieht sich der Fuß in konkaver Schwingung sockelartig zu einer polsterartigen Platte hin ein, die den beiden nur mit leichten Draperien versehenen Figuren als Sitzfläche dient. Die männliche Gestalt (Inv.-Nr. 93/55.1) trägt eine Zackenkrone, die weibliche Gestalt (Inv.-Nr. 93/55.2) ein Diadem; möglicherweise handelt es sich um Pluto und Proserpina (Darauf wies freundlicherweise erstmals Herr Dr. Rainer Rückert hin. Pluto ist oft mit Zackenkrone dargestellt, siehe z.B. Souchal II, 1981, S. 41-43, Nr. 42, IV, 1993, S. 102-104, Nr. 42; de Bellaigue 1986, Abb. S. 110, 127. Doch finden sich auch Darstellungen Neptuns mit Zackenkrone, vgl. de Bellaigue 1986, Abb. S. 159, 226). Die beiden in elegant-graziöser Haltung einander zugewandten Figuren fassen jeweils zwei im Ansatz aus einer Blattmanschette hervorgehende vierkantige Rankenarme (eine kurze dritte Ranke dient zur Befestigung am Oberkörper der Gestalten), die in einer fassonierten Tropfschale mit aufgesetzter Kerzentülle enden. Ein weiterer Lichterarm setzt auf dem Haupt der beiden Gestalten auf; in der Bildung entspricht er den beiden anderen Lichterarmen, die er deutlich überragt. - Die Sockel der Girandolen sind in Treib-, die Figuren in Gußarbeit gearbeitet.

BV009141865
Zu den Marken: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Supplement zu Bd. III, Meister, Marken, Beschauzeichen, München 1994, Nr. 193*

BV000960151
Zu den Marken: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke, München 1980, 2133k

BV038720257
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 23. Februar 1994 - 29. Mai 1994: Silber und Gold. Augsburger Goldschmiedekunst für die Höfe Europas, Reinhold Baumstark, Helmut Seling (Hrsg.), München 1994, Kat.-Nr. 88

BV000960151
Zum Objekt: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke, München 1980, Bd. 3, Nr. 2133h

BV011726896
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 03. Dezember 1997 - 07. Juni 1998: Von Glück, Gunst und Gönnern. Erwerbungen und Schenkungen 1992-1997, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1997, S. 94, Abb. S. 95

BV010072675
Zum Objekt: Kat. Höfische Pracht der Augsburger Goldschmiedekunst (mit Aufnahmen von Wolf-Christian von der Mülbe). München u. New York 1995, S. 30, 121, Taf. 52/53, Abb. Tafeln 32-33

BV012190176
Zum Objekt: Mus-Kat. Thurn und Taxis Museum Regensburg. Höfische Kunst und Kultur, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1998, S. 60-61, Abb. m. Abb., Kat.-Nr. 6

BV048540714
Zum Objekt: Gloria Ehret, Silber und Gold. München, Bayerisches Nationalmuseum, bis 29. Mai, Augsburger Goldschmiedekunst für die Höfe Europas, in: 64.1994, S. 820-821, S. 821

Sammlung

Sammlung Thurn und Taxis

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