Sammlung

Runde Terrine (Terrinengefäß, Terrinendeckel, Einsatz, Einsatzdeckel, Untersetzplatte)

Künstler/in: Johann Wilhelm Dammann
Entstehung: Augsburg
Datierung: um 1759-1761
Material: Silber, getrieben, gegossen, ziseliert, graviert, punziert, vergoldet (teilweise)
Maße: H. 33,5 (gesamt mit Deckel) 16,4 (ohne Deckel), B. 46,7 (gesamt mit Henkel), Dm. 27,7 (ohne Henkel); H. 17,7 (93/93.2 Terrinendeckel), Dm. 28,2 (93/93.2 Terrinendeckel); H. 14,9 (93/93.3 Einsatz), B. 31 (93/93.3 Einsatz); H. 6,1(93/93.4 Einsatzdeckel), Dm. 26,9 (93/93.4 Einsatzdeckel); H. 4,3 (93/93.5 Untersetzplatte), B. 55 (93/93.5 Untersetzplatte), T. 44,1 (93/93.5 Untersetzplatte), G. 13885 (93/92 - 93/93 zusammen)
Standort: Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis
Inventarnummer: 93/93.1-5
Bezug: Inv.-Nr. 93/88 - 93/93
Zugang: Öffentlich-rechtlicher Übertragungsvertrag 1993, Fürst Thurn und Taxis Kunstsammlungen, Regensburg

Vgl. Inv.-Nr. 93/92.1-5: Über den vier niedrigen, auswärts geschwungenen Füßen in kräftiger Rocailleform erhebt sich der voluminös gebauchte, im Grundriß leicht vierpaßförmige Korpus der runden Terrinen (93/92.1-5 - 93/93.1-5). Der Gefäßkörper zieht sich mit einer flachen Kehle zum Lippenrand hin ein, der in den beiden Hauptachsen in sanfter Kurvung ein wenig hochgezogen ist. Die beiden seitlichen Rocaillegriffe schwingen nahezu s-förmig aus. Der ausgesprochen hohe Deckel wölbt sich mit einer geschweiften Einziehung zum bekrönenden Knauf auf, der die Form einer aufragenden Zitrusfrucht besitzt. Die weitgehend glatte Wandung ist jeweils nur an Korpus und Deckel auf der Längsseitenmitte mit einer in flachem Relief getriebenen großen Rocaillekartusche -mit seitlichen Palmzweigen- geziert, die auf der Vorderseite das gravierte Thurn und Taxis-Wappen umschließt. Zum Wappen - in der etwa zwischen 1653 und 1787 geführten Form - siehe Piendl, Wappen, 1978, S. 115-116; das Goldenes Vlies, dessen Kollane das Wappen umzieht, wurde dem Auftraggeber, Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis, 1749 verliehen. Die stark gestreckten Untersetzplatten der runden Terrinen, in geschweifter Vierpaßform mit profiliertem Rand, deren Fahne fast übergangslos aus dem Spiegel hervorgeht, tragen außen in der Längsachse plastisches Muschelwerk, in der Querachse kräftige Griffe in Rocailleform. Im Zentrum findet sich das gravierte fürstliche Wappen. Die kompositorisch auf die Terrinen abgestimmten Untersetzplatten unterstreichen und heben zugleich die Erscheinung der Deckelgefäße. Die Terrinen besitzen jeweils einen vergoldeten Einsatz, dessen zugehöriger, leicht vertieft aufliegender Deckel -mit acht spiraligen Riefen- außen je zwei Blattgriffe und in der Mitte eine zierliche Handhabe aufweist.

BV000960151
Zu den Marken: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke, München 1980, Bd. 3, Nr. 241, 2387

BV038720257
Zu den Marken: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 23. Februar 1994 - 29. Mai 1994: Silber und Gold. Augsburger Goldschmiedekunst für die Höfe Europas, Reinhold Baumstark, Helmut Seling (Hrsg.), München 1994, Markentafel, Nr. 113

BV000960151
Zum Objekt: Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529-1868. Meister, Marken, Werke, München 1980, Bd. 1, S. 164; Bd. 2 Abb. 737, 738; Bd. 3, Nr. 2387h

BV038720257
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 23. Februar 1994 - 29. Mai 1994: Silber und Gold. Augsburger Goldschmiedekunst für die Höfe Europas, Reinhold Baumstark, Helmut Seling (Hrsg.), München 1994, Kat.-Nr. 148

BV010072675
Zum Objekt: Kat. Höfische Pracht der Augsburger Goldschmiedekunst (mit Aufnahmen von Wolf-Christian von der Mülbe). München u. New York 1995, S. 45-46, 123, Taf. 56/57

BV011726896
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 03. Dezember 1997 - 07. Juni 1998: Von Glück, Gunst und Gönnern. Erwerbungen und Schenkungen 1992-1997, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1997, S. 102, Abb. S. 103

BV012190176
Zum Objekt: Mus-Kat. Thurn und Taxis Museum Regensburg. Höfische Kunst und Kultur, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1998, S. 97-101, Abb. S. 98, Kat.-Nr. 28a