Sammlung

Tabatiere

Künstler/in
Pierre Michel Colas (?) (erwähnt 1763-1781)
Entstehung
Datierung
um 1780
Material
Gold, graviert, guillochiert, emailliert, Elfenbein
Maße
B. 8,1 cm, H. 4 cm, T. 6,2 cm
Standort
Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis
Inventarnummer
93/254
Bezug
Zugang
Öffentlich-rechtlicher Übertragungsvertrag 1993, Fürst Thurn und Taxis Kunstsammlungen, Regensburg

Die in Wien entstandene Tabatiere frühklassizistischer Prägung kopiert fast wörtlich eine in einer deutschen Privatsammlung befindlichen Dose, die der Pariser Goldschmied Pierre-François Drais um 1772-1773 fertigte. Form, Montierung und Malerei sind nahezu identisch. Doch erscheint die Goldfassung der Thurn und Taxis-Dose weniger präzis. Zudem sind die hier nicht in Emailtechnik, sondern auf Elfenbein ausgeführten Grisaillen mit bacchantischen Szenen insgesamt schwächer. So fehlt ihnen der spezifische Charakter der täuschenden Imitation geschnittener Kameen in hellem Stein auf dunklem Grund. Überdies zeigt das grüne Email einen leicht gelblichen Ton. Pierre Michel Colas, der wohl als Urheber der Dose anzusehen ist, imitierte verschiedentlich französische Vorbilder. Die für die Kenntnis der Wiener Goldschmiedekunst höchst wichtige Tabatiere bildet somit das bemerkenswerte Beispiel der Adaption einer französischen Dose des "style Louis XVI", deren Malereien in der Art Jacques-Joseph de Gaults ausgeführt sind.

BV012190176
Zum Objekt: Mus-Kat. Thurn und Taxis Museum Regensburg. Höfische Kunst und Kultur, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1998, S. 142-143, Kat.-Nr. 79

BV021304205
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Galante Preziosen der Fürsten von Thurn und Taxis, Bayerisches Nationalmuseum, München, 30. November 2007 - 30. März 2008: Golddosen des 18. Jahrhunderts aus dem Besitz der Fürsten von Thurn und Taxis. Die Sammlung des Bayerischen Nationalmuseums im Thurn und Taxis-Museum Regensburg, Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums; NF, Bd. 3, Renate Eikelmann (Hrsg.), München 2007, Kat.-Nr. 27

Sammlung

Sammlung Thurn und Taxis

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