Sammlung

Knabenschuh

Künstler/in
Entstehung
Datierung
um 1600
Material
Leder (dunkelbraun)
Maße
H. 8,0 cm, L. 21,0 cm, B. 6,5 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
I 7 18
Bezug
Inv.-Nr. I 7 18 - I 7 18 a (Knabenschuhe)
Zugang

Hochgeschlossener, flacher Schuh mit breiter, nach oben sich erweiternder Ristlasche, welche von den am Fersenleder angeschnittenen Ristbändern unterschiedlicher Breite und Länge gehalten wird. Die Einschnitte an der Außenseite der jeweiligen Deckbänder dienten dem Verschluß (Knopf, Schnalle, Bindeschleife?). Beidseitig weiß abgesetzte Seitennähte., Vorderblatt und Fersenteil in Durchbrucharbeit dekoriert in Form von versetzt angeordneten Längsovalen (an der Spitze) und achtblättrigen Rosetten, begleitet von Rauten und kleinen Sternen. Die schön gestaltete Laufsohle aus hellbraunem Leder zeigt in Lederschnitt die gesamte Fläche bedeckende Wellenlinien, welche Felder mit Vierpaß- bzw. Strahlensternen aussparen. Am zusätzlich aufgenähten Absatzflicken ein Quadrat mit einwärts schwingenden Seiten eingeritzt. Der Gesamte Innenschuh sowie das Futter der Ristlasche aus dunkelbraunem Seidentaft. Dieses Paar stammt, wie aus einem alten Inventarzettel an einem der Schuhe hervorgeht, aus der Residenz Bamberg (vgl. auch Königl. Civilliste, fol. 155, Nr. 1). In Formgebung und Ornamentik erscheint es zwar deutlich angelehnt an italienische oder spanische Beispiele dieser Zeit, doch ist der lokale Charakter nicht zu übersehen. Süddeutsch in der Auffassung ist überdies auch der Schnittdekor an der Laufsohle, welcher ganz ähnlich an zeitglichen Zunftgefäßen aus Leder zu finden ist. (AK BNM. Schuhe. 1991)

BV004672191
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 12. Dezember 1991 - 30. April 1992: Schuhe. Vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart, Bayerisches Nationalmuseum (Hrsg.), München 1991, Abb. S. 31, Kat.-Nr. 16

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