Sammlung
Hornschuh
- Künstler/in
- –
- Entstehung
- Süddeutschland
- Datierung
- um 1530/1540
- Material
- Leder
- Maße
- H. 7cm, L. 28 cm, B. 13,5 cm
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- I 7 7
- Bezug
- Inv.-Nr. I 7 7 und I 7 9 (Hornschuhe)
- Zugang
- –
Flacher Schuh ohne Absatz. Am Rist vollkommen ausgeschnitten, so daß die Seitenteile zu 2 cm breiten Stegen verkümmern. Die Auf eine breite von 3 cm verkürzte, vorne abgerundete Zehenkappe geschweift angeschnitten und mit seitlichen Ausbuchtungen, den sog. Hörnchen, welche zudem durch Schraffendekor in Blindpressung betont sind. Das hochgeschnittene, leicht nach vorne gestellte Fersenleder mittels vertikaler, kurzer Nähte an den Seitenstegen angesetzt. Die gesamte Ausschnittkante mit Leder paspeliert. Der Schuh ist abgebildet bei Jäfvert, 1938, Taf. 14 B. Einen formal nahezu identischen Hornschuh besitzt das Schuhmuseum Offenbach. An diesem ist zudem die Sohle mit Rhombendekor versehen. Die formale Entwicklung in der Schuhmode dieser Zeit, die von der kurzen, verbreiterten Kappe zur Ausbildung des Hornschuhs führt, ist eindringlich in einer für die Kostümkunde Süddeutschlands im 16. Jahrhundert wichtigen Quelle, den "Schwarz'schen Trachtenbüchern", abzulesen. Sie haben m.E. in der Schuhliteratur bisher noch nicht die angemessene Beachtung gefunden (vgl. Fink, 1963: zu diesem Schuhtypus siehe u.a. auch die Kostümdarstellung vom 11. Mai 1543). (AK BNM. Schuhe. 1991)
BV004672191
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 12. Dezember 1991 bis 30. April 1992: Schuhe. Vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart, Saskia Durian-Ress (Hrsg.), München 1991, Abb. S. 26, Kat.-Nr. 8
BV043306223
Zum Objekt: Johannes Pietsch, Die Kleidung in Süddeutschland in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in: Ingolstadt in Bewegung. Grenzgänge am Beginn der Reformation. Sammelband zur gleichnamigen Tagung, Stadmuseum Ingolstadt (Hrsg.), 2015, S. 282-298, Abb. 27
Systematik
Kleidung [Bekleidung, Kostüm] - Schuhwerk - Schuh