Sammlung

Schuh

Künstler/in
Entstehung
Türkei
Datierung
um 1600
Material
Leder, Holz, Eisen
Maße
H. 7,0 cm, L. 26,0 cm, B. 9,5 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
I 7 166
Bezug
Inv.-Nr. I 7 166 - I 7 167 (Schuhe)
Zugang
Aus der Sammlung von Lorenz Gedon

Hochgeschlossenes, nahtloses Vorderblatt, die Mitte durch doppelte vertikale Blindlinien betont. Die Spitze flach und abgerundet. Weiter hinten setzt mit vertikalen Nähten das kurze, im Inneren mit Holz versteifte Fersenteil an, das nach unten gezogen und somit versteift ist. Durchgehende Laufsohle aus starkem, braunem Leder mit horizontalen und vertikalen Blindlinien. An Ferse und Gelenk ist die Sohle durch zusätzliche Lederflicken verstärkt. Unterhalb des Fersenstücks hufeisenförmig gebogener Eisenring. Die lederne Innensohle dunkelbraun, das Innenfutter aus hellbraunem, weichem Leder. Der Schuh stammt aus der Gedonschen Sammlung. In der Art des eisenbeschlagenen, extrem kurzen Absatzes, die ganz an den dornartigen Spornabsatz persischer Reitschuhe gemahnt (vgl. die Beispiele im Museum in Romans), dürfte dieser Schuh der früheste in der Reihe der eindrucksvollen Beispiele aus osmanischer Zeit im Bayerischen Nationalmuseum sein. Für die Zeit um 1600 spricht auch die Schlanke, vorne abgestumpfte Form der Sohle. Im Hinblick auf Absatz und Sohle ganz verwandte Schuhe sind bereits in der für die türkische Tracht im ausgehenden 16. Jahrhundert so wichtige Quelle des Pieter Coecke van Aalst nachzuweisen. (AK BNM. Schuhe. 1991)

BV004672191
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 12. Dezember 1991 bis 30. April 1992: Schuhe. Vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart, Saskia Durian-Ress (Hrsg.), München 1991, Abb. S. 42, Kat.-Nr. 24

Systematik

Kleidung [Bekleidung, Kostüm] - Schuhwerk - Schuh

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