Sammlung
Schuh
- Künstler/in
- –
- Entstehung
- Türkei
- Datierung
- Anfang 17. Jh.
- Material
- Leder (braun), Goldfaden
- Maße
- H. 7,0 cm, L. 24,0 cm, B. 8,5 cm
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- I 7 198
- Bezug
- Inv.-Nr. L I 7 198 - L I 7 199 (Schuhe)
- Zugang
- –
Oberleder und Sohlenleder von gleicher Art. Voderblatt am Rist hochgeschnitten und mit abfallender Naht bis zum Fersenbereich gezogen. Breiter Ballen, die Spitze leicht nach oben gebogen. Im Gelenk wird das Oberleder als Sohle nach unten gezogen, wo es mit den extrem schmal geschnittenen Sohlenteilen, die den Vorderfuß und das Fersenende bedecken, mittels Nähte verbunden wird. Der über dem Rist angesetzte, kurze Schaftstreifen (wohl beschnitten) zeigt in Goldfaden gestickte, liegende S-Motive. Am Fersenteil ein in gleicher Weise gestricktes Tulpenmotiv. Die Mitte des Vorderblattes und der Ferse durch Blindbinden betont. Linienpressung auch an der Sohle. Aus der Sammlung Orban. Schnitteigentümlichkeiten, wie nicht zuletzt das Tulpenmotiv, weisen diesen Schuh zweifellos dem Bereich osmanischer Kleidermode zu (die im alten Inventar eingetragene Bezeichnung ?slawisch? ist nicht zutreffend). Die auf Weichheit bedachte Ausführung lässt vermuten, dass es sich um einen Innenschuh handelte. In osmanischer Zeit wurde in der Türkei ? wie auch in Ungarn unter türkischem Einfluss ? doppeltes Schuhwerk getragen, wobei im Halbschuh mit versteifter Ferse und Eisenabsatz ein weicher Innenschuh zur Anwendung kam. In Ungarn war dieser Innenschuh auf der Innenseite gern geschnürt (vgl. Varjù-Ember, 1965). (AK BNM. Schuhe. 1991)
BV004672191
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 12. Dezember 1991 bis 30. April 1992: Schuhe. Vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart, Saskia Durian-Ress (Hrsg.), München 1991, Abb. S. 44, Kat.-Nr. 28
Systematik
Kleidung [Bekleidung, Kostüm] - Schuhwerk - Schuh