Sammlung

Kurzer Stiefel mit betonter, eingezogener Spitze. Fußteil aus dunkelbraunem Leder. Unterhalb des Knöchels halbrund angesetzter, kurzer Schaft aus weißem Leder, welcher seitlich mittels Naht verlängert ist und somit zugleich als Staublasche unter dem bis zum Zehenansatz reichenden Öffnungsschlitz dient. Der obere Schaftrand mit rotem Leder paspeliert. Über dem Rist 1,5 cm breiter, zur Außenseite sich verjüngender Verschlußriemen mit außen angebrachter zugehöriger Metallschließe samt Dorn. An der Ferseninnenseite keilförmig eingesetzter Zwickel. Starke Gebrauchsspuren sowie Löcher an den belasteten Stellen von Oberleder (Ballen- und Fersenbereich) und Sohle. Erworben im Jahr 1904 vom Verein für Restaurierung der Sebalduskirche in Nürnberg. Ein gleichartiger, ebenfalls linker Stiefel derselben Provenienz (Inv. 7 274) differiert in dem Spitzwinkeligen Ansatz des weißen Schaftleders und ist zudem von wesentlich schlechterem Erhaltungszustand. Vergleichbare Stiefel sind im Deutschen Schuhmuseum in Offenbach zu finden (kat. 6, Gall, 1980, Nr. 6. 10. 25). Zur Verbreitung des Typus in dieser Zeit siehe auch: Jäfvert, 1938, Taf. 5; Grew/ de Neergard, Shoes and Pattens, 1988, S. 37ff. (AK BNM. Schuhe. 1991)