Sammlung

Büste: König Max I. Joseph von Bayern

Künstler/in
Modell: Adam Clair, Porzellanmanufaktur Nymphenburg
Entstehung
München, Nymphenburg, Bayern
Datierung
Material
Biskuitporzellan
Maße
H. 29,5 cm
Standort
Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis
Inventarnummer
93/445
Bezug
Zugang
Öffentlich-rechtlicher Übertragungsvertrag 1993, Fürst Thurn und Taxis Kunstsammlungen, Regensburg

Biskuitporzellan war ein bevorzugtes Material des Klassizismus, das sich aufgrund seiner matten, marmorartigen Oberfläche besonders für antikische Bildnisbüsten eignete, wie sie Johann Peter Melchior in seiner Nymphenburger Zeit geschaffen hat. Die beiden 1808 und 1809 entstandenen, kleinformatigen Büsten von König Max I. Joseph und Königin Caroline von Bayern sind charakteristische Beispiele für seinen Bildnisstil. In ihrer streng frontalen Ausrichtung entsprechen sie dem Schema klassisch-antiker Büsten. Mit ruhig, gelassener Haltung und ernsthaftem Blick der großen, fast stereotypen Augen werden die Dargestellten idealisiert, um, den kunsttheoretischen Schriften Melchiors zu Folge, der Erhabenheit der Seele im Bildnis Ausdruck zu verleihen. Bei aller äußerlichen Strenge und ebenmäßigen Glätte sind Melchiors Biskuitbüsten des bayerischen Königspaares einfühlsam und individuell modelliert, besonders die Körper, die ruhig zu atmen scheinen. In seinen Nymphenburger Bildnissen erweist er sich somit als ausgezeichneter, ja sensibler Porträtist.

BV012190176
Zum Objekt: Mus-Kat. Thurn und Taxis Museum Regensburg. Höfische Kunst und Kultur, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1998, S. 170-171, Abb. m. Abb., Kat.-Nr. 109

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