Sammlung
Steinschlossflinte
- Künstler/in
- Andreas Zaruba
- Entstehung
- Salzburg, Österreich
- Datierung
- 3. Viertel 18. Jh.
- Material
- Nussbaumholz (Schaft), Elfenbein (Schaft), Einlegearbeit; Stahl (Schloss, Lauf), Elfenbein (Abzugsbügel)
- Maße
- L. 136 cm
- Standort
- Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis
- Inventarnummer
- 93/891
- Bezug
- –
- Zugang
- Öffentlich-rechtlicher Übertragungsvertrag 1993, Fürst Thurn und Taxis Kunstsammlungen, Regensburg
Die beiden als Paar gearbeiteten Steinschloßflinten vertreten par excellence den Typus des kaum für den praktischen Gebrauch geeigneten Luxusgewehrs. Der in der Form des späteren 18. Jahrhunderts stark gelängte Schaft aus lebhaft gezeichnetem Nußholz trägt virtuos geschnitzten Dekor mit kräftig bewegten Rocaillen in detaillierter Ausführung. Als unverwechselbares Kennzeichen des Gewehrpaares kann die Verwendung von Elfenbein für jene Partien gelten, die in der Regel als sogenannte Garnitur aus Silber oder Messing bestehen. So sind der Kolbenschuh, die Daumenplatte auf dem Kolbenhals, der Abzugbügel sowie die Ladestockhalterung in Elfenbein geschnitzt, das sich effektvoll gegen das dunkle Nußholz abhebt. Die bemerkenswert hohe Qualität der Ausführung zeigt sich auch an dem Stahlschnitt des Steinschlosses, der stilistisch mit den Rocaillen des Schaftes übereinstimmt. Der aus Böhmen stammende Büchsenmacher Andreas Zaruba erweist sich hier als glänzender Vertreter des bedeutenden Salzburger Büchsenmacherhandwerks in der letzten Blüte des späten Rokoko.
Die beiden Steinschloßgewehre lassen sich nicht in den historischen Inventaren der Thurn und Taxis'schen Gewehrkammer nachweisen, so daß es sich wohl um spätere Ankäufe handelt. Auf den ersten Besitzer könnte das auf der Schloßplatte befindliche Monogramm schließen lassen, das sich jedoch bislang einer Auflösung entzieht.
Die beiden Steinschloßgewehre lassen sich nicht in den historischen Inventaren der Thurn und Taxis'schen Gewehrkammer nachweisen, so daß es sich wohl um spätere Ankäufe handelt. Auf den ersten Besitzer könnte das auf der Schloßplatte befindliche Monogramm schließen lassen, das sich jedoch bislang einer Auflösung entzieht.
BV012190176
Zum Objekt: Mus-Kat. Thurn und Taxis Museum Regensburg. Höfische Kunst und Kultur, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1998, S. 223 m. Abb. (Ausschnitt), Kat.-Nr. 148
Sammlung
Sammlung Thurn und Taxis