Sammlung

Steinschlossflinte

Künstler/in
Paul Ignatz d. Ä. Poser
Entstehung
Prag, Tschechische Republik
Datierung
1. Drittel 18. Jh.
Material
Nussbaumholz (Schaft), Horn (Schaft) Silber (Beschläge, Abzugsbügel), Silberdraht (Beschläge), Einlegearbeit; Stahl (Schloss, Lauf)
Maße
L. 142 cm
Standort
Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis
Inventarnummer
93/895
Bezug
Zugang
Öffentlich-rechtlicher Übertragungsvertrag 1993, Fürst Thurn und Taxis Kunstsammlungen, Regensburg

Paul Poser d.Ä. zählte während des ersten Drittels des 18. Jahrhunderts zu den wichtigsten Büchsenmachern in Prag; in der böhmischen Metropole wurden bevorzugt Luxusjagdwaffen für den Adel gefertigt. Zur Kategorie derart aufwendiger Gewehre und Pistolen gehört auch die in der Regensburger Gewehrkammer befindliche Garnitur, die im Inventar des Jahres 1806 genannt wird. Besondere Beachtung verdient der minutiös ausgeführte Stahlschnitt des Hahns und der Schloßplatte, deren Ornamente und Figuren geschickt in die vorgegebenen Flächen eingefügt sind. Hier zeigen die beiden Flinten in außerordentlicher Feinheit jagdliche Darstellungen - jeweils mit einem Jäger und einer weiblichen Gestalt -, die beiden Pistolen dagegen militärische Motive. So sind auf der Garnitur der fürstlichen Gewehrkammer, nach zeitgenössischem Verständnis, standesgemäße Tätigkeitsfelder des Adels in Krieg und Frieden vor Augen geführt. Hohe Qualität besitzen auch die Silberbeschläge der Schäfte, die unter anderem am Kolbenhals einen leeren Wappenschild unter dem Fürstenhut aufweisen. während des ersten Drittels des 18. Jahrhunderts zu den wichtigsten Büchsenmachern in Prag; in der böhmischen Metropole wurden bevorzugt Luxusjagdwaffen für den Adel gefertigt. Zur Kategorie derart aufwendiger Gewehre und Pistolen gehört auch die in der Regensburger Gewehrkammer befindliche Garnitur, die im Inventar des Jahres 1806 genannt wird. Besondere Beachtung verdient der minutiös ausgeführte Stahlschnitt des Hahns und der Schloßplatte, deren Ornamente und Figuren geschickt in die vorgegebenen Flächen eingefügt sind. Hier zeigen die beiden Flinten in außerordentlicher Feinheit jagdliche Darstellungen - jeweils mit einem Jäger und einer weiblichen Gestalt -, die beiden Pistolen dagegen militärische Motive. So sind auf der Garnitur der fürstlichen Gewehrkammer, nach zeitgenössischem Verständnis, standesgemäße Tätigkeitsfelder des Adels in Krieg und Frieden vor Augen geführt. Hohe Qualität besitzen auch die Silberbeschläge der Schäfte, die unter anderem am Kolbenhals einen leeren Wappenschild unter dem Fürstenhut aufweisen.
Kolbenhals einen leeren Wappenschild unter dem Fürstenhut aufweisen. Insgesamt eignet dem Ensemble eine geradezu spielerische Leichtigkeit, die der Garnitur innerhalb der Regensburger Gewehrkammer einen prominenten Platz zuweist. Die beiden Gewehre sind offensichtlich gegen Mitte des 18. Jahrhundert in Regensburg mit neuen Schäften versehen worden. Dagegen haben sich die beiden Pistolen des Satzes unverändert erhalten.

BV012190176
Zum Objekt: Mus-Kat. Thurn und Taxis Museum Regensburg. Höfische Kunst und Kultur, Reinhold Baumstark (Hrsg.), München 1998, S. 217, Abb. m. Abb. (Ausschnitt), Kat.-Nr. 140

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