Sammlung

Frauenkleid (Robe à la Française retroussée)

Künstler/in
Entstehung
England
Datierung
Manteau (Original): um 1760; Manteau (Umarbeitung): um 1775
Material
Oberstoff: Seide, Leinwandbindung; Futterstoff: Leinen, Leinwandbindung, gebleicht; Saumbeleg und Futterstoff der Vorderpassen: Seide, Leinwandbindung; Schlaufen: Seide, gezwirnt; Knöpfe: Seide, Holz (?), bezogen; Börtchen: Seide, Posamentenarbeit
Maße
L. (vorn) 23 cm, L. (hinten) 143 cm, L. (Ärmel) 38 cm, B. (Rücken) 26 cm, U. (Oberweite) 79,5 cm, U. (Taille) 69,5 cm, U. (Saum) 278 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
96/66.1
Bezug
Zugang
Ankauf 1996, Aus dem Süddeutschen Kunsthandel, Aus der Sammlung Lillian Williams, Paris

Manteau aus gelber Seide mit Dekor aus Rüschen aus derselben Seide. Manteau bestehend aus einem Oberteil, zwei seitlichen Rockbahnen, einem Rückenteil, das in Falten von der Schulter bis zum Saum reicht (aus 4 Bahnen à 49 cm und 2 halben und 2 1/4 Bahnen), und engen 3/4 Ärmeln. Das vordere Oberteil hat zwei Verschlußpassen mit 6 Knöpfe bezogen mit der selben Seide. An den Passen sind doppelt-plissierte Applikationen aus derselben Seide, die am äußeren Rand mit kleinen Posamenten-Bändchen aus gelber Seide versehen sind. Das vordere, taillierte Oberteil hat auf beiden Seiten je eine tiefe Falte, die von den Achseln über die Schultern schräg zur Mitte der Taille führen. Diese Falten sind mit je einer kleinen, wellenförmigen Rüsche aus der gleichen Seide verziert, wobei die Kanten in Bogen geschnitten wurden. Dieselbe Dekoration, aber breiter, ist an den vorderen Kanten des Rockes. Das Oberteil ist mit Leinen gefüttert, wobei die Schultern und ein Teil des Rückens mit Seide gefüttert sind. Am hinteren Teil an der Achsel ist ein Querband, aus dem doppelte tiefe Rückenfalten in vertikalen Linien bis zum Saum verlaufen. Der weite Rock ist seitlich in tiefen Falten an der Taille angenäht. Die Ärmel reichen bis über den Ellbogen sind eng anliegend und an den Schultern leicht gekräuselt.
Oberhalb des unteren Saumes sind je zwei verschieden große, übereinanderliegende Engageantes plissiert angenäht. Der Manteau hat unten ein breites Futterband aus gelber Seide. Der plissierte Teil in der rechten, vorderen Passe weist alte Nähstiche auf. An beiden, äußeren seitlichen Nähten sind auf Hüfthöhe zwei Knöpfe, die vermuten lassen, daß die Andriénnes von dort aus hochgezogen wurden.

BV035393877
Zum Objekt: Andrea Mayerhofer-Llanes, Die Mode der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Salzburg Heft 44/45, in: Barockberichte. Informationsblätter des Salzburger Barockmuseums zur bildenden Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts, 2006, S. 903-910, S. 903-910, Abb. S. 905

Sammlung

Sammlung Lillian Williams

Systematik

Kleidung [Bekleidung, Kostüm] - Kleid - Oberkleid

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