Sammlung

Manteau eines zweiteiligen Frauenkleides (Robe à la Française)

Künstler/in
Entstehung
Frankreich
Datierung
um 1775/1785
Material
Oberstoff: Seide, Pékin, lanciert; Börtchen: Seide, Posamentenarbeit; Futterstoff der Vorderteile: Seide, Leinwandbindung; Futterstoff der Rückenteile und Manschetten: Seide, Leinwandbindung; Bänder: Seide, Leinwandbindung; Futterstoff der Ärmel: Baumwolle, Leinwandbindung; Futterstoff der Rückenmitte: Leinen, Leinwandbindung
Maße
L. (vorn) 145 cm, L. (hinten) 157 cm, L. (Ärmel) 52 cm, B. (Rücken) 19 cm, U. (Saum) 341 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
96/74.1
Bezug
Zugang
Ankauf 1996, Aus dem Süddeutschen Kunsthandel, Aus der Sammlung Lillian Williams, Paris

Damenkostüm aus gestreifter, gemusterter Seide, Streifen in gebrochenem Weiß und Dunkellachs mit einem Dekor aus kleinen Blümchen in Gelb, Orange, Rot, Rosa, gebrochenem Weiß, Dunkelrot, Hellgrün. Das ganze Kleid, inklusive Rüschen und Engageantes besteht aus demselben Stoff. Manteau bestehend aus einem vorderen Teil, das vom Achselblatt über die Schulter gerade in jeweils einer Falte bis zur Hüfte reicht und nach unten offen ausläuft. Beide vorderen Kanten sind mit einer Rüsche (unten breiter werdend) besetzt, die auch den eckigen Rückenausschnitt besetzt. Die Rüschen sind an den Kanten jeweils am Rock angenäht und mit feinen Posamenten (gebrochenem Weiß, Lachs, Dunkelgrün, Rosa, Pink, Hellgrün) verziert. Das Oberteil verläuft seitlich von der Falte gerade anliegend über die Taille in den Rock. Der Ausschnitt ergibt mit eingesetztem Stecker eine rechteckige Öffnung. Vom eckigen Rückenausschnitt fällt das Rückenteil in zwei schmalen, doppelten Falten über die ganze Breite des Rückens zum Saum hinunter./Borkopp, Dr. Birgitt, Jolly, Schoenholzer, 1996.07.01
Der Manteau bestehend aus 5 Bahnen à 52 cm und 2 angeschnittenen Bahnen. Der seitliche Teil des Rockes besteht aus den angeschnittenen Bahnen und je ein bißchen von den daran angrenzenden Bahnen und wurde oben mit dem Futter verstürzt zu einem Tunnel vernäht. Von der Seitennaht ausgehend sind jeweils zwei feine lachsfarbene Taftbänder, die diese seitliche Erweiterung nach Bedarf einziehen und zu Schleifen gebunden werden können. An dieser Stelle entstehen zwei Öffnungen, die den Eingriff an die inneren Taschen ermöglichen. Am Ansatz der seitlichen Andriennes (Panniers?) sind zwei zu Schlaufen gebundene, genähte Bänder unbekannter Funktion. Der gesamte Manteau war ursprünglich mit einem cremefarbenen Seidentaft gefüttert, wurde aber in jüngerer Zeit ausgeschnitten, so daß nur noch am Saum, an den Kanten und im Oberteil die Futterseide bleibt. Im Rockinnenteil sind in regelmäßigen Abständen noch lose Fäden, die wahrscheinlich den Futterstoff fixierten./Borkopp, Dr. Birgitt, Jolly, Schoenholzer, 1996.07.01
Das Oberteil hat beidseitig in der Seitennaht eine schön versäuberte Nahtzugabe. Das Oberteil ist hinten quer auf der Achselhöhe mit einem Streifen Leinen gefüttert. In der Mitte des Rückens verläuft längs ein Streifen Leinen, der je nach Bedarf den Futterstoff der Figur anpaßt. Dieser Leinenstreifen endet in einem Spitz und hat in der Mitte einen kleinen Abnäher. Der Saum ist leicht nach hinten abgerundet, deshalb mußten an zwei Bahnen die Stoffecken umgeknickt werden. Der ganze Saum ist mit demselben lachsfarbenen Band versäubert, wobei 2 mm auf der rechten Seite zu sehen sind. Die mit Leinen gefütterten Ärmel sind gerade, anliegend und reichen bis zum Ellbogen. Die Ärmel sind an der Schulter leicht eingereiht. Die zwei doppelten, plissierten, übereinanderliegenden Engageantes weiten sich und verlängern sich außen am Ellbogen. Die äußeren Kanten der Engageantes schließen bogenförmig ab, wobei die untere mit Posamenten verziert ist. Bei der oberen Engageante sind noch Stichzeichen und Fäden./Borkopp, Dr. Birgitt, Jolly, Schoenholzer, 1996.07.01
(Systematik: Kleidung - Kleid - Oberkleid)

BV042233247
Zum Objekt: Ausst.-Kat. Bayerisches Nationalmuseum, München, 2014: Mode aus dem Rahmen. Kostbar bestickte Kleidung des späten 18. Jahrhunderts, Renate Eikelmann (Hrsg.), München 2014, S. 6-12, Abb. 1

Sammlung

Sammlung Lillian Williams

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