Sammlung
Ärmelloses Mieder
- Künstler/in
- –
- Entstehung
- Spanien
- Datierung
- 1. Drittel 19. Jh.
- Material
- Oberstoff: Seide, Metall, Leinwandbindung, broschiert; Futterstoff: Leinen, Leinwandbindung; Futterstoff der Schoßteile: Leinen, Leinwandbindung, geglättet (Oberfläche); Einfassband, original: Seide, Pékin; Einfassband, nicht original: Seide, Leinwandbindung; Futterstoff der Schulterteile: Hanf (?), Leinwandbindung
- Maße
- L. (vorn) 29 cm, L. (hinten) 33,5 cm, B. (Rücken) 33 cm
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- 96/161
- Bezug
- –
- Zugang
- Ankauf 1996, Aus dem Süddeutschen Kunsthandel, Aus der Sammlung Lillian Williams, Paris
Der Oberstoff ist blaßrosa, wobei man in den Nähten sieht, daß er einmal lachsfarben war, verziert mit broschierten Blumenbouquets in grüner, beigeer, rosa, lachsfarbener und dunkelgrüner Seide, Silberlamée und Goldfaden, mit geschlungenen Bändern in weißer, broschierter Seide. Das Mieder ist vorne offen, wobei es wahrscheinlich mit einem Stecker getragen wurde, ist ganz mit doppeltem, dicken Leinenfutter innen gefüttert, wobei die Futterlagen regelmäßige Längsnähte haben, durch die nebeneinander Verstärkungsstäbe eingeführt wurden. Der Oberstoff wurde einzeln nochmals mit Leinenstoff gefüttert und an den Nähten mit dem Verstärkungsfutter zusammengenäht. Das Mieder ist vorne offen, hat zwei Vorderteile, die auf dem Schulterblatt hinten ansetzen, einen ovalen Ausschnitt bilden, der vorne eine gewellte Kante hat, die an der Taille endet. Das innere Verstärkungsfutter des Mieders setzt hinter den Wellenlinien an, wo es mit beidseitig 7 versäuberten Schnürlöchern versehen ist. Die untere Taillenkante ist vorne mit je zwei, mit Leinen gefütterten Schwalbenschwänzen versehen. Die Kanten dieser Teile, der vorderen Teile und des Ausschnitts sind mit einem rosa Taftband eingefaßt. Seitlich reicht das Vorderteil hinter die Seitennaht, wo es schräg an das rückwärtige Teil genäht ist. Das rückwärtige Teil besteht aus 6 Stück Stoff mit einer mittleren, rückwärtigen Naht. Diese setzen am hinteren Schulterblatt und am rückwärtigen runden Ausschnitt und am rechten und linken Armloch an. Die zwei mittleren, schmalen und deren Nachbarteile verjüngen sich in einer Kurve über die Schulterblätter sehr gegen die rückwärtige Taille, wo sie zu einem Spitz zusammenlaufen, wobei die mittleren Teile von der Hälfte des Rückens nur je 5 mm breit sind. Die Armlöcher sind mit dem Außenstoff verstürzt. An den vorderen und hinteren Armlöchern und an der Schulter sind je zwei Löcher, die früher mal versäubert waren, an denen durch Bänder die Außenärmel angebunden wurden, typisch für die traditionelle Tracht, wozu dieses Mieder wahrscheinlich zuletzt gebraucht wurde./Borkopp, Dr. Birgitt, Jolly, Schoenholzer, 1996.08.01
(Systematik: Kleidung - Mieder)
(Systematik: Kleidung - Mieder)
Sammlung
Sammlung Lillian Williams