Sammlung

Das hinten offene Oberteil ist bis zur Taille anliegend und hat darunter einen Schoß bis zur Hüfte und in Form geschnittene Ärmel, die bis zum Handgelenk reichen. Es ist aus grünem Oberstoff mit Blumenranken in Blau, Weiß, Rosa, Lachsfarben, Olivegrün, Hellgrün, Dunkelgrün in Seide broschiert, unterbrochen durch gerade und gewundene Bänder mit Blüten in gebrochenem Weiß broschiert. Die ganze Jacke und die Ärmel sind mit olivgrünem Seidentaft gefüttert. Der dicht dekorierte Oberstoff ist in das 2. Viertel des 18. Jhs. zu datieren und wurde später zu diesem Oberteil verarbeitet. Es ist nicht ganz auszuschließen, daß das Oberteil vielleicht zu einer Madonnenfigur gehörte, da die vordere und rückwärtige Weite sehr eng ist. Da der linke Schoß wahrscheinlich lose und dessen untere Kante und Futter aufgetrennt war, wurde er in jüngerer Zeit mit der Nähmaschine mit grünem Faden zusammengenäht. Das Oberteil hat eine mittlere Naht, einen runden Kragen und setzt beidseitig an den Schultern an. Es reicht bis zur vorderen Taille, wo es einen leichten Spitz formt. Seitlich reichen sie leicht über die Seitenlinie, wo sie anliegend an die rückwärtigen Teile genäht sind. Diese setzen auch an der Schulter an, haben einen runden Ausschnitt und 2 vordere, leicht taillierte Kanten, die beidseitig mit 7 ehemals versäuberten Schnürlöchern versehen sind. Von der Taille aus läuft ringsherum ein 5 cm breiter Schoß. Die Ärmel sind zweiteilig, mit Ober- und Unterärmel, sind in Form geschnitten und bilden am Ellbogen einen Kurve. Sie reichen bis zum Handgelenk, wo sie an der Außennaht beidseitig einen 13 cm langen Schlitz haben. Der Oberstoff hat längs dieser Schlitze viele Einstichlöcher, wo die Schlitze ehemals vielleicht zusammengenäht waren./Borkopp, Dr. Birgitt, Jolly, Schoenholzer, 1996.08.07
(Systematik: Kleidung - Kleid - Kleidoberteil)