Sammlung

Der Frack reicht bis über die Knie und ist aus grün-beige gestreiftem Seidenvelours. Der ganze Frack, inclusive Ärmel und Kragen, ist mit beigem Seidenatlas gefüttert. An den Vorderteilen bis zur Brust, am rückwärtigen Nacken und im Kragen (inklusive Schultern) ist der Frack zwischen Futter und Oberstoff mit Wollstoff und Vlies gepolstert und innen am Futter mit kleinen Stichen festgenäht. Der Ärmelansatz ist mit Wollstoff leicht gepolstert. Das Futter ist innen an allen äußeren Kanten am Oberstoff fein angenäht. Der Frack besteht aus zwei Vorderteilen, zwei rückwärtigen Teilen, einem hohen Stehkragen und langen, in Form geschnittenen Ärmeln mit Aufschlägen. Die Vorderteile setzen schräg hinter den Schulterblättern an, führen über die Schultern zu den vorderen, sehr stark gebogten Kanten, die von der Brust aus seitlich schräg auslaufen und am unteren Saum fast bis zur Seitenlinie reichen. Nur auf Brusthöhe stoßen die zwei vorderen Kanten zusammen und haben auf der rechten Seite mit drei, mit Knopflochstich sehr dicht versäuberten Knopflöchern, die innen am Futter mit Paspeln versehen sind. Die linke Kante hat 9 mit Oberstoff überzogene Holzknöpfe, die unten mit einer eiserne Spirale versehen sind. Diese Spirale wird durch die dafür im Oberstoff versäuberten Löcher geführt, d.h., daß die beiden oberen und die drei untersten Knöpfe bei geschlossener Kante sichtbar bleiben. Der gerade, 9 cm hohe Kragen hat eine rückwärtige Naht und seine beiden vorderen Kanten sind schräg angeschnitten. Der Stehkragen ist innen versteift und gepolstert. Auf der Höhe des untersten Knopfes sind beidseitig 22 cm lange und 8 cm breite, mit beigem Atlas gefütterte Patten, die zu drei Spitzen enden. Unter der Patte ist jeweils ein echter Tascheneingriff aber keine Tasche. Unter jedem Pattenspitz ist am Vorderteil je ein mit Oberstoff überzogener Knopf eingeführt (siehe oben). Seitlich reichen die Vorderteile bis über die Seitenlinie, wo sie bis zur Höhe des Pattenansatzes tailliert an die rückwärtigen Teile angenäht sind. Dort verbreitert sich der Stoff seitlich um 4 cm und ist nach innen umgelegt. Darunter ist ein etwas breiterer, mit Atlas gefütterter Oberstoffstreifen eingesetzt, der die frühere Faltenlegung imitieren soll. Das Vorderteil und der schmale Streifen sind am rückwärtigen Teil innen fixiert. Im Futter sind diese falschen Falten ausgespart. Die rückwärtigen Teile haben eine mittlere, enganliegende Naht, reichen vom rechten Armloch zum linken und setzen sehr schräg unter den Schulterblättern und am rückwärtigen Halsausschnitt an. Sie verjüngen sich seitlich sehr stark bis auf Gesäßhöhe, wo sie nur noch 5 cm messen. Seitlich verbreitern sie sich um 4 cm. Diese 4 cm liegen unter der Vorderteilfalte, wo sie fixiert sind. Am Ansatz dieser falschen Falten ist je ein mit Oberstoff überzogener Holzknopf eingeführt, dasselbeist am unteren Saum geschehen, wo in der falschen Falte je ein Knopf eingeführt eingeführt ist. Am Faltnansatz ist zwischen den falschen Falten und dem rückwärtigen Teil ein 22 cm langer Schlitz, der zu den mit Leinen gefütterten, seitlichen Taschen führt, die 17 cm oberhalb der unteren Kante enden. Die langen Ärmel sind zweiteilig, mit Oberärmel und Unterärmel, und setzen eingereiht am Schulterblatt an, wo sie auch gepolstert sind. Sie formen am Ellbogen eine leichte Kurve und verjüngen sich etwas zum Handgelenk hin, wo sie einen 10 cm breiten Aufschlag haben, der seitlich 2 cm breiter ist. Auf der Oberseite des Aufschlages waren ehemals 3 mit Oberstoff überzogene Holzknöpfe eingeführt. Heute fehlt an jedem Aufschlag ein Knopf./Borkopp, Dr. Birgitt, Jolly, Schoenholzer, 1996.08.23
(Systematik: Kleidung - Rock - Rock (Männer))