Sammlung
Mieder
- Künstler/in
- –
- Entstehung
- Italien
- Datierung
- 19. Jh.
- Material
- Oberstoff: Seide, Cannelé Simpleté, lanciert, broschiert; Besatzstoff der Schulterbänder: Leinen, Leinwandbindung, bedruckt; Bezugsstoff der Schoßteile: Leinen, Leiwandbindung; Futterstoff: Hanf (?), Leinwandbindung; Versteifung: Weide (?), Stäbe; Stickerei: Seide, Hexenstich; Einfassband: Seide, Leinwandbindung; Dekorschleife: Seide, Baumwolle, Leinwandbindung; Schnürsenkel: Baumwolle, Geflecht
- Maße
- L. (vorn) 30 cm, L. (hinten) 31 cm, U. (Oberweite) 72 cm, U. (Taille) 64 cm
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- 96/247
- Bezug
- –
- Zugang
- Ankauf 1996, Aus dem Süddeutschen Kunsthandel, Aus der Sammlung Lillian Williams, Paris
Das Mieder ist vorn und hinten offen. Die Miederstruktur besteht aus 2 Vorderteilen, 2 rückwärtigen Teilen, 2 Schulterbändern und 2 seitlichen Teilen. Alle Teile -außer den weichen Schulterbändern- sind aus doppeltem Hanfstoff, der in regelmäßigen Längshinterstichen im Abstand von 8 mm genäht ist, durch die verschiedene Weidenstäbe geführt sind. Die Linien sind vorne, hinten und seitlich vertikal, rechts und links der Brust führen sie diagonal vom Armloch zur vorderen Taille. Die Struktur ist mit verschiedenen, zusammengesetzten Oberstoffstücken aus grüngemusterter Seide mit weißen, roten, pinkfarbenen, gelben und schwarzen Blumen bedeckt. Das Mieder wurde später überarbeitet, wobei man die Armlöcher neu mit rotem Taftband einfaßte und gleichzeitig die weichen Schulterbänder um einige Zentimeter verlängerte, wobei der Verlängerungsstoff aus blauem, grünen, weißen bedruckten, modernen Stoff ist, der jeweils mit rechts einem rotem Band und links einem dicken, gemusterten gelben Seiden- und Baumwollband verziert wurde. Gleichzeitig wurden die Stickereien in doppeltem Kreuzstich in rotem Seidenfaden auf dem Oberstoff durchgeführt. Dieser Stich wurde im 19. Jh. häufig auf Miedern verwendet. Original sind eindeutig der Stoff, die Struktur und die vorderen und hinteren Kanten, die alle zwischen Oberstoff und Futter mit einem dicken Fischbeinstab verstärkt wurden. Hinter den Fischbeinen sind vorne jeweils 10 versäuberte Schnürlöcher und hinten 12, die alle original sind. Das weiche Schulterband setzt am hinteren Teil an und führt unter das vordere, versteifte Schulterteil, wo es je nachdem kurz oder lang angenäht werden kann. Vorne reicht das Mieder bis zum Bauch, ist einige Zentimeter gerade und steigt zur Taille an. Das Seitenteil und das rückwärtige Teil sind etwas kürzer und nur bis Taillenhöhe mit dem Oberstoff bedeckt. Darunter enden sie in 4 mit blauem Leinen überzogenen Laschen, wobei das rückwärtige Teil die Breite der rückwärtigen Lasche ausmacht./Borkopp, Dr. Birgitt, Jolly, Dr. Anna, Schoenholzer-Nichols, Thessy, 1996.09.02
(Systematik: Kleidung - Mieder)
(Systematik: Kleidung - Mieder)
Sammlung
Sammlung Lillian Williams