Sammlung
Mieder
- Künstler/in
- –
- Entstehung
- Frankreich
- Datierung
- um 1780/1800
- Material
- Oberstoff, original: Seide, Leinwandbindung; Stickerei: Seide, Rautenstich; Futerstoff, original: Leinen, Leinwandbindung; Einfassband der Arm- und Halsausschnitte: Seide, Leinwandbindung; Einfassband der Schoßteile: Leinen, Leinwandbindung; Zwischenlage: Papier; Einlage: Leinen, Leinwandbindung; Versteifung: Fischbein, Stäbe; Oberstoff, übergenäht: Seide, Metall, Leinwandbindung, broschiert; Futterstoff, darübergenäht: Leinen, Leinwandbindung; Bindebänder: Seide, Leinwandbindung; Schnürsenkel: Seide, Metall, Geflecht
- Maße
- L. (vorn) 24 cm, L. (hinten) 34 cm
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- 96/248
- Bezug
- –
- Zugang
- Ankauf 1996, Aus dem Süddeutschen Kunsthandel, Aus der Sammlung Lillian Williams, Paris
Das Mieder, dessen Stecker fehlt, ist vorne und hinten offen und wurde noch im 18. Jh. überarbeitet und verkleinert. Der jetzige Oberstoff ist aus lila Seidentaft (hellblaue Kette und dunkelroter Schuß) mit großen Blumenranken und Spitzenborten broschiert in gelber, hellgrüner, oliver, weißer, lachsfarbener und roter Seide, beiger Seidenkordel und Silber- und Goldlamé. Obwohl der Oberstoff auf die erste Hälfte des 18. Jhs. zu datieren ist, wurde er aber viel später auf das Mieder mit groben Stichen genäht. Gleichzeitig wurde das ganze Mieder bis zur Taille mit beigem Leinenstoff neu gefüttert. Das Futter wurde innen umgelegt und am Oberstoff versäumt. Als der neue Oberstoff aufgezogen wurde, hat man, um das Mieder zu verkleinern, im originalen Mieder viele kleine Abnäher eingenäht und -wahrscheinlich um das Ganze weicher zu machen- die Fischbeine entfernt. Das untere originale Mieder, von dem nur die Laschen sichtbar sind, besteht aus 2 Vorderteilen mit drei Laschen, 2 seitlichen Teilen mit 3 Laschen und 2 rückwärtigen Teilen, die in einem Spitz enden. An die Vorderteile sind jeweils die Schulterbänder angenäht, die hinten an die rückwärtigen Teile durch ein blaues Seidenband gebunden werden können. Der ehemalige Oberstoff war aus grünem Seidentaft, mit Papier unterlegt und mit Hanfstoff gefüttert. In regelmäßigen Abständen sind in parallelen Längslinien in Hinterstichen Tunnel aus lachsfarbener Seide genäht, durch welche ehemals Fischbeine führten, von denen noch einige gebrochene übrig sind. Zwischen den parallelen Linien wurden große, übereinanderliegende Kreuzstiche in beiger Seide gestickt. Die Laschen sind mit beigem Leinenstoff vorne und hinten eingefaßt. An den Laschen innen ist noch ein Futter zu sehen, es ist möglich, daß dies ein zusätzliches Originalfutter zum Mieder war. Die vorderen Kanten haben rechts 8 und links 9 mit Leinenfaden versäuberte Schnürlöcher, durch die ein petrolfarbenes Soutache geführt ist, das mit Messingspitzen endet. Die hinteren Kanten haben beidseitig 9 unversäuberte Schnürlöcher, durch die eine Hanfschnur führt. Es ist nicht möglich festzustellen, wie der ehemalige hintere Verschluß war./Borkopp, Dr. Birgitt, Jolly, Dr. Anna, Schoenholzer-Nichols, Thessy, 1996.09.02
(Systematik: Kleidung - Mieder)
(Systematik: Kleidung - Mieder)
Sammlung
Sammlung Lillian Williams