Sammlung

Auf der Kuppa detailreiche, meisterlich unter Anwendung aller zur Verfügung stehenden Techniken geschnittene Hirschjagdszene vor einer Stadtsilhouette. Fuß und Deckel zieren jeweils drei minutiöse Jagd- und Tierdarstellungen in kartuschengerahmten Ovalmedaillons, umgeben von gefiederten Ranken und Fruchtgehängen. Der Lippenrand ist mit einer mattierten Lambrequinbordüre mit Quasten geschmückt, der pseudofacettierte sechskantige Balusterschaft und der in umgekehrter Reihenfolge der Komposition des Schaftes entsprechende Deckelknauf mit drei gravierten Fruchtgehängen. Andreas Friedrich Sang gilt als Stammvater einer über mehrere Generationen in Thüringen, Braunschweig und den Niederlanden nachgewiesenen Glasschneiderfamilie. Erstmals 1719 bei seiner Hochzeit in Erfurt dokumentarisch erfaßt, siedelte Sang 1723 nach Weimar über, wo er für die Fürsten Ernst August und Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar als Hofglasschneider arbeitete. Ab 1732 ist er zusammen mit seinem Sohn Johann Heinrich Balthasar Sang an der Spiegelfabrik und Glashütte Ilmenau tätig. Von Andreas Friedrich Sang sind bislang vier signierte Arbeiten bekannt, die zwischen 1725 und 1735 entstanden sind. Zu diesen zählt der 1727 datierte Deckelpokal mit der detailreichen, meisterlich unter Anwendung aller zur Verfügung stehenden Techniken geschnittenen Hirschjagdszene vor einer Stadtsilhouette auf der Kuppa.