Sammlung

Kasel mit Goldborte

Künstler/in
Paula Preisinger
Entstehung
München
Datierung
um 1960
Material
Oberstoff und Futter: Seide (crèmefarben), gewebt, genäht; Besatz: Goldfaden, brettchengewebt, genäht, bestickt, Goldfaden, Seide (mehrfarbig), Stickerei
Maße
H. (max.) 128 cm, B. (max.) 158 cm; Goldborte: H. (Rückseite) 128 cm, H. (Vorderseite) 115 cm, B. 3,4 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
2004/163.1
Bezug
Zugang
Geschenk 2004, Privatbesitz

Alle Stücke sind aus einem handgewebten, cremefarbenen Seidengewebe gearbeitet. Sein Muster entsteht durch den Wechsel von Schuß- und Kettwirkung; es zeigt annähernd runde (leicht ins Queroval gedrückte) Medaillons, in denen Löwen stehen. Die deutlich stilisierten Tiere schreiten sämtlich nach rechts und wenden ihre Köpfe nach links zurück. In den Zwickeln zwischen den Medaillons stehen jeweils Gruppen von vier griechischen Kreuzen.
Die Kasel zeigt die weite, für das 15. Jahrhundert charakteristische Schnittform, die vor allem in Deutschland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wiedereingeführt wurde. Vorder- und Rückseite sind offenbar jeweils aus zwei Bahnen zusammengesetzt (unter der Goldborte sind die Gewebekanten fühlbar). Nähte auf den Schultern verbinden Vorder- und Rückseite so, daß das Muster auf beiden Seiten aufrecht steht. Der Halsausschnitt ist klein und annähernd dreieckig; kleine, aus ungemusterter Seide geschnittene Zwickel an den Seiten sorgen für einen gewisse Weite. In der Mitte der Vorder- und der Rückseite trägt die Kasel jeweils eine brettchengewebte Goldborte als Stab; sie zeigt ein Rautenmuster in rechteckigen Feldern. Auf der Brust ist sie außerdem mit einer Goldstickerei in Lasurtechnik geschmückt: In einem hochrechteckigen Feld wendet sich ein stehendes Lamm aufwärts einem Auge zu, das von einem Flammenkranz umgeben ist.

Systematik

Kleidung [Bekleidung, Kostüm] - Liturgisches Gewand - Kasel

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