Sammlung

Die Heiligen sind durch ihre Attribute eindeutig bezeichnet: Barbara durch den Turm, in den sie ihr Vater eingesperrt hatte, und den in diesem Fall sehr voluminösen Kelch, Wolfgang durch Bischofsgewand, Axt und Kirchenbau. Der Legende nach hatte ihm die von einem Berg herabgeschleuderte Axt angezeigt, wo er die Kirche am Abersee errichten solle, das heutige St. Wolfgang im Salzkammergut. Der heilige Wolfgang genoß in Regensburg, wo er im 10. Jahrhundert als Bischof wirkte und wo er auch bestattet ist, schon zu Lebzeiten größtes Ansehen, wurde aber unter anderem auch im Alpenraum hoch verehrt, so daß man aus seiner Darstellung keine Aussagen über die Herkunft der Reliefs ableiten kann. Die heilige Barbara zählte ohnehin zu den beliebtesten Heiligen des späten Mittelalters überhaupt. Unter den Vierzehn Nothelfern galt sie als Beistand der Sterbenden, was auch das Attribut des Kelches erklärt, in dem normalerweise noch eine Hostie gezeigt wird./Weniger, Dr. Matthias
Die Architekturen beider Reliefs antworten einander, so daß man annehmen kann, daß sie schon ursprünglich als Pendants konzipiert waren. Wegen der geringen Größe dürften sie wohl am ehesten von einer Predella oder aus der Sockelzone von Altarflügeln stammen. Die künstlerische Handschrift deutet auf Oberschwaben und genauer auf das Allgäu./Katalog BNM NF, Bd. 2, Sammlung Bollert, 2005/Weniger, Dr. Matthias