Sammlung

Vorderseitig verglastes, hochrechteckiges Kästchen mit pyramidalem Giebel, dessen Bekrönung (möglicherweise ein kleines Kreuz) verloren ist. Das wurmstichige Kästchen (russ.: kiot) mit vorderseitigen Ecklisenen und rückseitiger Schnur, mit zwei Nägeln als Aufhänger genutzt, ist allseitig rotbraun angestrichen. Es ist auf ein (nur vorne) schwarz bemaltes Podest gesetzt; d. h. es hat eine Standfläche für das Aufstellen im Herrgottswinkel (bzw. in der "schönen Ecke"), kann aber ebenso gut an die Wand gehängt werden. Innen eine kleine Sitzfigur des Hl. Nil. Die Rückwand ist weiß gestrichen und mit rot-grünen Bogenornamenten ausgeziert. Um das Haupt des Heiligen ein Strahlennimbus mit ebenfalls rot-grün alternierenden, gemalten Strahlen sowie drei aus Goldfolie ausgeschnittene kleine Sterne. Unter dem Frontglas ist die Farbigkeit des kleinen Pilgerfigürchens perfekt erhalten. Schwarze Kleidung, weiße Zeichnung des erhaben geschnitzten Analavs sowie des schneeweißen Bartes und des totenbleichen Inkarnates. Auffällig in grün: Stützpflöcke, Gürtel und Fransensaum. Am auffälligsten sind bei diesem Schnitztypus die überlangen, schmalen Finger und die jeweils einzelne Längsfalte am Ärmel. Falls sich die tatsächliche Herkunft aus Ržev erhärtet, liegt auch eine Verbindung mit dem Altgläubigentum nahe, das dort ein Zentrum hatte./Stößl, Dr. Marianne, 2012.07.31