Sammlung
Hl. Nil Stolbenskij (Relief)
- Künstler/in
- –
- Entstehung
- Russland (Nordwest-)
- Datierung
- um 1840
- Material
- Gesamt: Holz, geschnitzt, bemalt
- Maße
- Gesamt: H. 13,5 cm, B. 11,5 cm, T. 1,5 cm
- Standort
- Altes Schloss Schleißheim
- Inventarnummer
- L 2009/140
- Bezug
- –
- Zugang
- Unbefristete Leihannahme 2009, Freunde der Sammlung Gertrud Weinhold im Bayerischen Nationalmuseum e.V., München
Der Mönchsheilige im "Großen Engelskleid" (gr. megaloschema), d. h. mit Kukulle und Analav, steht mit über der Brust gekreuzten Händen links neben dem nach ihm benannten Kloster. Das ist die regelrechte Darstellung auf Ikonen, worauf er niemals als Sitzfigur und niemals mit Krücken - wie in der Skulptur - dargestellt ist (s. doppelte Ikonographie bei Stößl, Verbotene Bilder, S. 171). Die über der Brust gekreuzten Hände (sog. cancellatio), eine Gebärde von Wehrlosigkeit und Demut verweisen auf die monastischen Disziplinen Gehorsam und Schweigen. Das Schweigen, der Königsweg der Gottsuche, spielt bei den Großschimatikern, in der Regel Einsiedler in härtester Askese, eine zentrale Rolle. Der in der Transzendenz (nicht wie in der Skulptur als irdisch-weltlich) dargestellte Heilige steht auf einer kleinen Wolkenbank am linken Bildrand. Rechts erhebt sich auf ziegelgemauerter Mole (das Kloster liegt im Seliger-See) ein fünfkuppeliger Bau - die zentrale Kathedrale des Klosterensembles, die am Säulenportikus klar erkennbar ist./Stößl, Dr. Marianne, 2012.06.26
Die Frontansicht zeigt in der verkürzten Untersicht (vom Boot aus) übereinander 1. die Kaimauer, 2. den gemauerten Sockel der Kathedrale "Erscheinung des Herrn" mit nur drei von fünf Kuppeln (die große Hauptkuppel rechts und davor zwei kleinere)¸die zwei fehlenden kleineren sind aus dieser Perspektive nicht sichtbar; - dafür jedoch die beiden Kuppeln erstens des schlanken, hohen Uhrturms, dessen Spitze verlustig ist und andererseits - unmittelbar rechts des Heiligen und links der Kathedrale - die dreigeschossige Spitalkirche "Allerheiligen" (erb. 1699-1723). Fenster und Torbögen sind jeweils ausgesägt (Durchbrucharbeit). Das wichtigste Datierungsmerkmal bietet der genannte Säulenportikus mit 6 Säulen der Wallfahrtskathedrale "Erscheinung des Herrn", die 1821 bis 1833 in Stein errichtet wurde./Stößl, Dr. Marianne, 2012.06.26
Die Frontansicht zeigt in der verkürzten Untersicht (vom Boot aus) übereinander 1. die Kaimauer, 2. den gemauerten Sockel der Kathedrale "Erscheinung des Herrn" mit nur drei von fünf Kuppeln (die große Hauptkuppel rechts und davor zwei kleinere)¸die zwei fehlenden kleineren sind aus dieser Perspektive nicht sichtbar; - dafür jedoch die beiden Kuppeln erstens des schlanken, hohen Uhrturms, dessen Spitze verlustig ist und andererseits - unmittelbar rechts des Heiligen und links der Kathedrale - die dreigeschossige Spitalkirche "Allerheiligen" (erb. 1699-1723). Fenster und Torbögen sind jeweils ausgesägt (Durchbrucharbeit). Das wichtigste Datierungsmerkmal bietet der genannte Säulenportikus mit 6 Säulen der Wallfahrtskathedrale "Erscheinung des Herrn", die 1821 bis 1833 in Stein errichtet wurde./Stößl, Dr. Marianne, 2012.06.26
BV013246057
Zum Objekt: Tamara Barsegjan, Simvolika monastyrja. Stroitel'stvo, architektura i planirovka Nilovoj pustyni, in: Nilo-Stolobenskaja pustyn'. Monastyr' I mir, Tamara Barsegjan (Hrsg.), Moskau 1999, S. 112-142, Abb. S. 127
BV019423779
Zum Objekt: Marianne Stößl, Verbotene Bilder. Heiligenfiguren in Rußland (Forschungshefte, herausgegeben vom Bayerischen Nationalmuseum Bd. 17), in: Nil Stolbenskij, das russische "Göttchen", Marianne Stößl (Hrsg.), München 2006, 168-195, S. 168-195