Sammlung
Deckelpokal mit Wappen der Familie von Seckendorff sowie Monogramm "CFFVS"
- Künstler/in
- Georg Friedrich Killinger
- Entstehung
- Nürnberg
- Datierung
- um 1720/1725
- Material
- Glas, entfärbt, geschnitten
- Maße
- H. (gesamt) 30,2 cm, H. (ohne Deckel) 20,3 cm, Dm. (Kuppa) 10,0 cm, Dm. (Fuß) 11,4 cm; Deckel: H. 11,3 cm, Dm. 10,9 cm
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- L 2013/161.1-2
- Bezug
- –
- Zugang
- Unbefristete Leihannahme 2013, Museumsstiftung zur Förderung der Staatlichen Bayerischen Museen. Stiftung Sammlung Friedlaender, Aus dem Süddeutschen Kunsthandel, Aus der Sammlung Helfried Krug
Fuß und Deckel des aus sehr klarer, schwerer Glasmasse bestehenden Pokals sind mit den im Nürnberger Glasschnitt verbreiteten gekreuzten Lorbeer- und Palmzweigen geschmückt. Auf dem gedrungenen Schaft aus Hohlbaluster und dicken Ringscheiben sitzt die hohe, leicht konische Kuppa. Sie zeigt auf der einen Wandungsseite vor einer mattierten Baldachindraperie das Wappen der Freiherren von Seckendorff im geblänkten Ovalschild, bekrönt von Grafenkrone, Spangenhelm, Fürstenhut und Federn. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein von Lindenzweigen und Palmblättern gerahmtes Monogramm aus den ligierten und polierten Initialen „CFFVS“. Eine Tuchdraperie umzieht den Lippenrand. Der hochgewölbte Deckel wird von 2 Deckelpokal mit Jagdszenen und Wappen der Familien Haller von Hallerstein und Löffelholz von Kolberg, Schnitt Umkreis Hermann Schwinger zugeschrieben, Nürnberg, um 1665 3 Deckelpokal mit Wappen der Familie von Seckendorff sowie Monogramm „CFFVS“, Schnitt Georg Friedrich Killinger, Nürnberg, um 1720/1725 282 einem hohlgeblasenen Birnknauf bekrönt. Bislang wurde das Monogramm für den berühmtesten Vertreter der fränkischen Adelsfamilie von Seckendorff, den Reichsgrafen Friedrich Heinrich (1673–1763), in Anspruch genommen. Da jedoch im Monogramm ein „H“ fehlt, sind die Initialen eventuell auf Christoph Friedrich Freiherr von Seckendorff-Aberdar (1679–1759) zu beziehen, der als Vorderster Geheimer Minister und Wirklicher Geheimer Ratspräsident am Hof von Ansbach lebte und wirkte. Das Bayerische Nationalmuseum besitzt einen in Form und Dekor sehr eng verwandten Pokal mit Wappen und Devise der Familie Seckendorff (Inv.-Nr. 60/106). Der ungemein raffinierte Schnitt, der mit dem Gegeneinandersetzen von matten und polierten Partien spielt, wird einhellig dem thüringischen Glasschneider Georg Ernst Kunckel (1692–1750) zugeschrieben. Damit wird der Einfluss des Spätstils von Georg Friedrich Killinger (1694–1726 in Nürnberg tätig) auf seinen jüngeren Kollegen offensichtlich. Es wird sogar angenommen, dass Kunckel als Schüler bei Killinger gelernt und nach dessen Tod 1727 die Kundschaft übernommen hat.
Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug. Beschreibender Katalog mit kunstgeschichtlicher Einführung, Bd. 1, München 1965, S. 12–14, 180 f., Abb. 3, 4, Kat.-Nr. 162
BV002596995
Zum Objekt: Jahresbericht Bayerisches Nationalmuseum München 2012-2013, Renate Eikelmann (Hrsg.), München 2014, S. 44 f., Abb. S. 44
Sammlung
Sammlung Friedlaender