Sammlung

Ecce Homo (Figur)

Künstler/in
Entstehung
Norditalien (?), Italien (?)
Datierung
Ende 16. Jh./Anfang 17. Jh.
Material
Buchsbaumholz, geschnitten
Maße
Figur mit Sockel: H. 32,2 cm, B. 11,6 cm, T. 11,6 cm; Figur ohne Sockel: H. 30,0 cm, B. 11,6 cm, T. 8,7 cm
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
2018/89.1
Bezug
Zugang
Vermächtnis 2018, Rolf Zanger

Die detailreich und präzise geschnittene Statuette des Ecce Homo zeigt Christus mit leicht angehobenem Haupt und gefesselten Händen. Er steht nur mit einem zerrissenen Umhang und einem Lendentuch bekleidet auf einer kleinen, mitgearbeiteten Bodenplinthe. In der Rechten hält er das (teilweise erhaltene) Spottzepter. Sein entrückt erscheinendes Antlitz wird von langen Locken und einem kurzlockigen Bart gerahmt. Eine einzelne Strähne seiner gescheitelten Haare liegt quer über der Stirn. Einst bekrönte eine heute verlorene Dornenkrone sein Haupt. Vor seiner Kreuzigung wurde der in der Nacht gefolterte Jesus von Nazareth durch den römischen Statthalter Pontius Pilatus im Purpurmantel und mit Dornenkrone dem Volk vorgeführt (Joh. 19, 4-6). Die Statuette präsentiert Christus gleichwohl als in körperlicher Schönheit dem Leiden enthobener Erlöser. Der preziöse Charakter des kleinformatigen Meisterwerks mit schlank-athletischem Körper, den feingliedrigen Händen (extra gearbeitet und angesetzt) sowie streng fallendem Umhang lassen in Verbindung mit der verinnerlichten Ausstrahlung der Physiognomie an norditalienische Werke denken, die um die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert entstanden sind./Text aus dem BNM-Jahresbericht, 2016-2018/Burk, Dr. Jens, 2019.04.15

Systematik

Figur

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