Sammlung

Kaffeekanne mit Ansichten von Landshut und München

Künstler/in
Modell: Johann Peter Melchior, Porzellanmanufaktur Nymphenburg
Entstehung
München, Nymphenburg
Datierung
um 1830
Material
Hartporzellan, Aufglasurfarben
Maße
Kanne: H. 18,4 cm, B. 8,5 cm, T. 14,8 cm, G. 376,0 g; Deckel: H. 3,4 cm, Dm. 4,1 cm, G. 20 g; Kanne mit Deckel: H. 18,4 cm, B. 8,5 cm, T. 14,8 cm, G. 396,0 g
Standort
Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
Inventarnummer
2019/88.1-2
Bezug
Inv.-Nr. 2019/88.1-2 - 2019/90.1-2 (Kaffeekanne, Milchkanne und Zuckerdose)
Zugang
Ankauf 2019, Erworben mittels einer Spende von B. Michael Andressen, Privatbesitz

Die Milchkanne mit Ansicht von Nymphenburg, die Zuckerdose mit Ansichten von Freising und Neuburg an der Donau und die Kaffeekanne mit Ansichten von München (von Nordosten mit der Bogenhausener Georgskirche links) und Landshut (von Westen mit der Burg Trausnitz rechts) sind Teil eines Konvoluts, zu dem auch acht Tassen, eine Teekanne und ein Teller gehören. Die Geschirre folgen dem ab 1815 in Nymphenburg gängigen und für Ansichtsporzellane häufig verwendeten Servicemodell »antik C«. Bei den im 19. Jahrhundert sehr beliebten Ansichten auf Porzellan und auch auf Glas handelt es sich nicht um Phantasielandschaften, sondern um getreue Porträts von Städten, Plätzen oder Gegenden. Im besinnlichen Biedermeier dienten solche Sammel- und Souvenirstücke weniger dem Gebrauch als mehr der Zurschaustellung in einer Vitrine oder auf einem Bord. Dem Publikumsgeschmack folgend bot die Nymphenburger Porzellanmanufaktur bei den gemalten Dekoren in den 1830er-Jahren vermehrt bayerische Ansichten an. Als Vorlagen wurden Graphiken und Aquarelle verwendet, die sich zum Teil in der Manufaktur erhalten haben und seit 2011 bei der Bayerischen Schlösserverwaltung verwahrt werden. Die Freisingansicht auf der Zuckerdose etwa folgt einer dort erhaltenen kolorierten Zeichnung von Simon Mayr (1779–1840), eine Kopie nach einer Federzeichnung von Max Joseph Wagenbauer. Mayr, der von 1797 bis 1805 für die Manufaktur tätig war, kopierte 1803 neue Zeichnungen und Kupferstiche aus der kurfürstlichen Sammlung als Vorlagen für die Porzellanmanufaktur.

BV010937343
Zum Objekt: Katharina Hantschmann, Nymphenburger Porzellan 1797 bis 1847. Geschichte, Modelle, Dekore Die Nymphenburger Porzellanmanufaktur 1797 - 1847, München 1996, Mod. 213

BV002596995
Zum Objekt: Jahresbericht Bayerisches Nationalmuseum München 2019-2021, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), München 2023, S. 90 S. 210, Abb. S. 91

Systematik

Gefäß - Kanne - Kaffeekanne

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