Sammlung
Tabakbeutel mit anhängendem Pfeifenputzer
- Künstler/in
- –
- Entstehung
- Bayern (?)
- Datierung
- um 1850/1870
- Material
- Obermaterial: Glacéleder, bedruckt; Zugkordel: Wolle, Geflecht; Quaste: Wolle, Posamentenarbeit; Pfeifenputzer: Metall, Glas
- Maße
- H. 19,0 cm, B. 10,8 cm
- Standort
- Bayerisches Nationalmuseum (nicht ausgestellt)
- Inventarnummer
- 2021/101
- Bezug
- –
- Zugang
- Geschenk 2021, Sammlung Adelheid Straten
Der Tabakbeutel aus weißem Glacéleder setzt sich aus drei keilförmigen Teilen zusammen. Jedes Teil ist mit einer anderen Lithographie bedruckt. Zu sehen ist jeweils eine ländliche Szene, darunter ein kurzes Gedicht; den oberen und unteren Rand zieren Blumengirlanden. Unter einer Tanzszene steht: "I bin halt dein Hanns, und i / führ?di zum Tanz, / Hab di wirkli recht gern, und / mir wern a Paar wern, / Nimm hin mein treu's Herz, es / is ja ka Scherz, / Mach auf die Hausthür und i / geh schlafa zu dir." Die zweite Darstellung zeigt ein küssendes Liebepaar unter dem Vordach einer Hütte. Darunter ist zu lesen: "Das Halsen, und Busserln geb'n / is ja ka Sünd, / Hat mir 's mei Mutter g?lernt, / war no a Kind / Und jetzt bin i groß, hab an / Beutl voll Geld / Drum leb' i fidel da, auf de- / rer klan' Welt." Die dritte Szene zeigt einen Zecher und einen Wirt im Gasthaus mit folgendem Gedicht: "In Montag und Dienstag da / trink' ich halt gern, / In Mittwoch und Donnerstag / hab' ich an Stern, / Am Freitag und Samstag a / hab' ich schon Schneid, / Weil mich erst am Sonntag das / Trinken recht g'freut." Am unteren Ende des Beutels ist eine kleine rote Wollquaste angebracht. Durch Löcher am oberen Rand ist eine grüne Wolltresse als Zugband geführt. Daran ist ein metallener Pfeifenputzer befestigt, der mit einer blauen Glasperle geziert ist.
BV002596995
Zum Objekt: Jahresbericht Bayerisches Nationalmuseum München 2019-2021, Frank Matthias Kammel (Hrsg.), München 2023, S. 220
Systematik
Behältnis [Behälter] - Beutel