Forschung

Aktuelle Projekte

Forschung Zenobueste Detail

Neben dem Sammeln, Bewahren und Vermitteln gehört das Forschen zu den Kernaufgaben des Museums. Das Bayerische Nationalmuseum betreibt Forschung vorrangig auf den Gebieten der Kunst- und der Kulturgeschichte. Schwerpunkte sind ferner die Provenienzforschung sowie Projekte zur Kunsttechnologie. Schließlich bilden auch die aktuellen Ausstellungen stets Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit ab.

Restitution

Erbensuche zu 1938/39 eingezogenen und beschlagnahmten Silberobjekten

Das Bayerische Nationalmuseum arbeitet an der Rückführung von 111 Objekten aus der den deutschen Juden 1939 auferlegten Silberabgabe an Nachfahren der Geschädigten. Das Projekt „Erbensuche zu 1938/39 eingezogenen und beschlagnahmten Silberobjekten im Bayerischen Nationalmuseum“ wird vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste und vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt.

NEU Projekt Erbensuche D103737

Weißes Gold

Bestandskatalog Meißener Porzellan der Sammlung Ernst Schneider

Die wissenschaftliche Bearbeitung umfasst die Bestände „Böttgersteinzeuge und Böttgerporzellane“ (72 Objekte) sowie „Meißener Porzellane mit Hausmaler-Dekoren, besonders der Augsburger Familien Aufenwerth und Seuter“ (63 Objekte) der Meißener Porzellan-Sammlung Stiftung Ernst Schneider in Schloss Lustheim. Der geplante Bestandskatalog wird neben der Erfassung dieses Teils der Sammlung auch Leben und Leistung des Sammlers Dr. Dr. h.c. Ernst Schneider darstellen.
Das Projekt wird gefördert von der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung.

Kontakt

Dr. Katharina Hantschmann
keramik@bayerisches-nationalmuseum.de

Katalog Meissen D176335

Bedeutende Elfenbein-
sammlung

Wissenschaftlicher Katalog der Elfenbeinsammlung

Das Projekt eines wissenschaftlichen Katalogs der Elfenbeinsammlung des 16. bis 18. Jahrhunderts umfasst die Erforschung von etwa 280 Objekten von rund 70 Künstlern der Elfenbeinsammlung des Bayerischen Nationalmuseums. Dazu gehören figurative Elfenbeine (Statuetten, Figurengruppen, Reliefs und reliefierte Humpenwandungen) sowie Drechselkunststücke, die in der Dauerausstellung des Museums sowie im Zweigmuseum Kunst- und Wunderkammer Burg Trausnitz gezeigt werden. Ergänzt wird der geplante Katalog durch einen Beitrag zur Sammlungsgeschichte der Münchner Elfenbeinsammlung.
Das Projekt wird gefördert von der Eleonore Schamberger Stiftung und der Reiner Winkler Stiftung.

Bestandskatalog Elfenbein D34386

Jüdische Schulgeschichte

Neukonzeption im Bayerischen Schulmuseum

Im Bayerischen Schulmuseum Ichenhausen, einem Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums, wird die Abteilung zur jüdischen Schulgeschichte erneuert. Die neue Präsentation bietet zusammen mit der ehemaligen Synagoge und dem jüdischen Friedhof eine einzigartige Konstellation für die Darstellung jüdischer Geschichte in Bayern.
Die bisherige Ausstellung gipfelte nach einer Einleitung zur Lehrerausbildung, einem Exkurs zur Schulgeschichte in Ichenhausen und Vorstellung der unterschiedlichen Schultypen über die immer augenfälligeren Einschränkungen ab 1933 scheinbar ganz zwangsläufig im Holocaust. Aber jüdische Schulgeschichte ist mehr: Was soll in der neuen Dauerausstellung dargestellt werden und vor allem wie? Denn vielfach unterscheidet sich die materielle Kultur des jüdischen Unterrichts nicht von der Bildung anderer Konfessionen. Das Projekt entwickelt mit der Unterstützung und im Diskurs mit Wissenschaftlern aus jüdischen Museen und dem universitären Bereich ein neues, innovatives Konzept der musealen Präsentation jüdischer Schulgeschichte in Bayern bis zur Gegenwart.

Das Bayerische Schulmuseum Ichenhausen ist ein Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums.

Kontakt

Dr. Angelika Schuster-Fox
medien@bayerisches-nationalmuseum.de

Juedisches Schulbuch

Provenienzforschung

D103742 Silber fuer das Reich

Über 70.000 Objekte des Bayerischen Nationalmuseums wurden nach 1945 erworben, über 5000 zwischen 1933 und 1945. In den 1960er Jahren wurden dem Museum rund 700 Werke aus NS-Besitz überwiesen. Als eines der ersten deutschen Museen hat sich das Haus der Aufgabe gestellt, problematische Aspekte seiner Geschichte zu erforschen und öffentlich zu machen.
Alle Zugänge aus NS-Besitz sind online recherchierbar. Regelmäßig wird proaktiv der Kontakt zu Geschädigten gesucht, um Werke den rechtmäßigen Eigentümern zurückzugeben.

Kontakt

Zugangsbücher 1933–1945 online

BNM ZJ 1934 1950 Detail

Mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst hat das Bayerische Nationalmuseum seine Inventare von 1933 bis 1950 online gestellt.
Die Zugangsbücher sind auch über die Internetseite des Forschungsverbundes Provenienzforschung Bayern (FPB) verfügbar, um insbesondere das Auffinden von NS-Raubkunst in den musealen Beständen zu erleichtern. Sie verzeichnen die Zugangsumstände jener Kunstwerke, die im Zeitraum 1933 bis 1950 an das Bayerische Nationalmuseum gekommen sind. Nicht jeder in diesem Zeitraum erfolgte Zugang (Ankauf, Schenkung/Stiftung, Vermächtnis, Tausch, etc.) steht dabei in einem unrechtmäßigen, gewaltvollen oder verfolgungsbedingten Kontext.
Aus Datenschutzgründen mussten an einigen Stellen Schwärzungen vorgenommen werden.

Zugangsbücher (externer Link)
Maske zitat

Forschen im Museum beinhaltet die wissenschaftliche Bearbeitung von Objekten, Objektgruppen und Objektzusammenhängen.

Deutscher Museumsbund
Hafnerarchiv 1

Archiv

Deutsches Hafnerarchiv

Das Deutsche Hafnerarchiv am Bayerischen Nationalmuseum existiert seit 1975. Es dokumentiert Quellen- und Literaturbelege zur handwerklichen Keramikherstellung in Europa in einem Regional- und einem Sachkatalog. Außerdem umfasst es eine Kartei zu Meistern und Objekten sowie eine Anzahl spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Handwerksordnungen.
Als Sonderbestand beherbergt es einen Teil des Arbeitsarchivs von Paul Stieber, dem Pionier der neueren Keramikforschung in Deutschland.

Kontakt zum Deutschen Haferarchiv

Silberarchiv 1 D55707

Archiv

Archiv zur Augsburger Goldschmiedekunst

Der Münchner Kunsthistoriker und Kunsthändler Dr. Helmut Seling (1921–2016) übergab dem Bayerischen Nationalmuseum 1991 und 2010 sein in jahrzehntelanger Forschungsarbeit zusammengetragenes Archiv zur Augsburger Goldschmiedekunst, Grundlage für die 1980, 1994 und 2007 erschienenen Monographien bzw. Werk- und Markenverzeichnisse zur „Kunst der Augsburger Goldschmiede 1529–1868“.
Das im Museum weiter ausgebaute Archiv umfasst neben einer umfangreichen Fotothek und Fachbibliothek Archivalienauszüge sowie eine umfassende Dokumentation zu den in Augsburg tätigen Meistern und den verwendeten Beschau- und Meistermarken.

Kontakt zum Augsburger Silberarchiv